Das regionale Projekt trägt dazu bei, die Lebensbedingungen von 10'500 bedürftigen Menschen in Venezuela, Kolumbien, Brasilien und Bolivien zu verbessern. Es werden kritische, humanitäre Versorgungslücken geschlossen und die Integration gefährdeter Venezolanerinnen und Venezolaner in den Aufnahmeländern unterstützt, in Kolumbien auch intern Vertriebene. Insbesondere Frauen, Kinder, indigene Bevölkerungsgruppen, Menschen mit Behinderung und ältere Personen sind Zielgruppen der Projektaktivitäten.
Das Projekt wird mit lokalen Partnerorganisationen in den jeweiligen Aufnahmeländern durchgeführt, welche bereits Erfahrung in der Durchführung von humanitären Hilfsprojekten haben. Die Aktivitäten werden in enger Zusammenarbeit mit den jeweiligen lokalen und regionalen Regierungen, dem Justizministerium und anderen internationalen Akteuren im Bereich humanitäre Hilfe sowie UNHCR und unter Einhaltung und Anwendung internationaler Standards und Richtlinien koordiniert und umgesetzt.
Das vorliegende Projekt hat zum Ziel, den Schutz der Betroffenen zu gewährleisten und ihre Grundversorgung sicherzustellen. Um die Selbstständigkeit der Begünstigten und deren Grundbedürfnisse zu verbessern, ist die Verteilung von Gütern für die Befriedigung von grundlegenden menschlichen Bedürfnissen vorgesehen: Gesundheitsartikel für Frauen und Mädchen, Seife, Waschmittel, Zahnbürste und Deodorant. Ausserdem Küchen-Sets mit Wasserfilter, Kühlschrank und Öfen sowie Decken und Matratzen. Ebenfalls stellt das Projekt Unterkünfte zur Verfügung. Um die korrekte Verteilung der Güter und Dienstleistungen in Quantität und Qualität zu gewährleisten, wird ein digitales Datenerhebungs- und Registrierungssystem angewendet, welches durch ein professionelles Team mit jahrelanger Erfahrung im humanitären Bereich überwacht wird.
Die Partnerorganisationen errichten sogenannte focal points, die den Flüchtlingen als Zulauf- und Informationsstelle dienen und damit die lokalen Strukturen unterstützen. Ein zentraler Aspekt ist dabei die enge Zusammenarbeit mit, und die Unterstützung von lokalen Behörden und Einrichtungen zur administrativen und organisatorischen Bewältigung der grossen Anzahl an Flüchtlingen. Dabei stehen Frauen und Kinder im Fokus der Aktivitäten. Die Migrantinnen und Migranten werden beispielsweise vor sexueller Ausbeutung und anderen illegalen Beschäftigungen geschützt und aufgeklärt, beim Beantragen von Asylanträgen oder einfordern humanitärer Leistungen unterstützt. Ebenfalls erhalten die Migrantinnen und Migranten psychosoziale Unterstützung und Zugang zu anwaltschaftlichen Dienstleistungen.
Nebst der administrativen, rechtlichen und psychologischen Hilfe im Alltag unterstützt das Projekt die Migrantinnen und Migranten bei der beruflichen bzw. schulischen Integration. Es wird sichergestellt, dass venezolanische Kinder und Jugendliche durch Zusatzunterricht einen angemessenen Zugang zu Bildung und Ausbildung erhalten. Dabei werden auch lokale Lehrkräfte darin unterstützt, die Kinder und Jugendlichen besser in das bestehende Schulsystem zu integrieren. Einige erhalten Zugang zu einer Berufsausbildung, damit sie langfristig ein Einkommen erwirtschaften können.
Im Rahmen des Projekts sind zudem Informationskampagnen zur Flüchtlingsproblematik vorgesehen, um die Bevölkerung in den Aufnahmeländern insbesondere gegen Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung zu sensibilisieren. In Venezuela konzentrieren sich die Aktivitäten auf Kampagnen zur Aufklärung der Bevölkerung über die Bedingungen für Migrantinnen und Migranten in den Zielländern, sowie zu den Risiken einer Flucht.