Gemeinden setzen sich ein für Rückkehrende und Asylsuchende und nutzen das Potential der Diaspora

Hohe Arbeitslosigkeit, niedrige Löhne und eine allgemeine Unzufriedenheit mit den Dienstleistungen der Behörden und des Gesundheitswesens sind im Kosovo Push-Faktoren für die Abwanderung aus dem Heimatland in Richtung Europa.
Mit diesen schwierigen Rahmenbedingungen kämpfen auch Rückkehrerinnen und Rückkehrer. Ihre nachhaltige Integration vor Ort ist schwierig. Dies trifft auch auf Asylsuchende und weitere Minderheiten zu. Die grösste Zahl an Rückkehrenden kommt aus Deutschland, der Schweiz und Österreich. Asylsuchende stammen hauptsächlich aus Afghanistan, Syrien sowie weiteren Konfliktländern. Die grössten Minderheitsgruppen im Kosovo bilden die Roma und Ashkali.
In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist man sich des wirtschaftlichen Potenzials der Diaspora für den Kosovo bewusst. Neu ist es auch Ziel der kosovarischen Regierung, zusätzlich zu rein privaten Rücküberweisungen vermehrt auch nachhaltige Investitionen über die teils hoch gebildete und erfolgreiche Diaspora anzukurbeln. Vertreter der Diaspora zeigen sich dafür bereit, es fehlt jedoch an guten Projekten und Investitionsmöglichkeiten.
Die Caritas Schweiz baut mit diesem Projekt auf den Erfahrungen des Rückkehrer-Projekts der letzten drei Jahre auf.
Die lokalen Verwaltungen stärken ihre Kapazitäten im Migrations- und Integrationsmanagement. Mindestens 10 Gemeinden erarbeiten erstmalig Integrationspläne, wodurch RückkehrerInnen und Minderheiten bedacht werden. Um voneinander zu lernen und sich gegenseitig zu inspirieren, wird der Austausch zwischen den beteiligten Gemeinden gefördert und zusätzlich auf regionale Ansätze und eine enge Kooperation mit den nationalen Ministerien abgezielt.
Die Begünstigten werden durch besser geschultes Personal in ihrer psychosozialen und ökonomischen Integration unterstützt. Dabei werden zum Beispiel auch Asylsuchende besser über ihre Rechte und Möglichkeiten bezüglich der Integration vor Ort informiert, ähnlich wie es Caritas Schweiz in der Schweiz macht. Um die Nachhaltigkeit zu erhöhen, versucht Caritas Schweiz diese Arbeit im Kosovo aber v.a. über die Befähigung lokaler Organisationen umzusetzen. Den Rückkehrenden werden zudem Möglichkeiten für bezahlte Praktika in Betrieben vermittelt, mit Aussicht auf Anstellung.
Gleichzeitig wird das Wissen und das Finanzkapital der Diaspora genutzt, um Entwicklungsprojekte in den Gemeinden zu verwirklichen und so zusätzlich Einkommen und Arbeitsplätze zu schaffen. Über Diasporavereine werden Möglichkeiten für Investitionen in Projekte in ihren Heimatgemeinden angeboten. Dies soll nachhaltig mit lokaler Wertschöpfung zur Innovation und zum Wachstum in den Gemeinden beitragen.
Die Caritas Schweiz engagiert sich mit diesem Projekt im Themenschwerpunkt Migration, indem Rückkehrende, Minderheiten und Asylsuchende, ähnlich wie in der Schweiz, professionell in ihrer Integration unterstützt werden. Die bilaterale Strategie für den Kosovo sowie die globale Strategie von Caritas Schweiz (2021 – 2025) sehen diesen Fokus vor. Wichtigste Partner in der Umsetzung sind die Gemeinden mit ihren Büros für Soziales, Arbeit und für Rückkehrende, das Innen- und das Aussenministerium, aber auch Diaspora-Organisationen. Insgesamt erhalten mehr als 400 Rückkehrende psychosoziale und wirtschaftliche Unterstützung nach einem gesamtheitlichen Ansatz, der zunehmend in den Gemeinden praktiziert und nachhaltig umgesetzt wird.
Thema
Migration und Einkommen
Projektdauer
01.01.2022 – 31.12.2024
Budget
2'098'180 Schweizer Franken
Projektgebiete
10 ausgewählte Gemeinden
Zielgruppen
RückkehrerInnen, Asylsuchende, Personal der Gemeinden und des Innenministeriums, SozialarbeiterInnen, PsychologInnen, Diasporavereine, lokale Firmen
Finanziert durch
Republika Kosova, Ministry of Regional Development / DEZA
Tel: +41 41 419 22 22
info @caritas .ch