Das vorliegende Projekt führt die erfolgreiche Arbeit eines Vorgängerprojekts fort. In diesem wurde ein energiesparender Holzofen aus Metall entwickelt, welcher im Distrikt Muminobod in Tadschikistan in den Markt eingeführt wurde. Der Ofen senkt den Brennstoffverbrauch um bis zu 30 Prozent und reduziert die Emissionen, einschliesslich diejenigen von CO2, und verringert damit die häusliche und die allgemeine Luftverschmutzung auf eine innovative Weise. Im aktuellen Projekt wird dieser Ofen in den Nachbardistrikten eingeführt. Zunächst sollen dazu eine Reihe von Modellen, die im Vorgängerprojekt für unterschiedliche Anforderungen entwickelt wurden, in Bezug auf Energieeinsparung, Emissionen und Nutzerfreundlichkeit weiter verbessert werden.
In einem zweiten Schritt wird die Wertschöpfungskette für energieeffiziente Öfen aufgebaut und optimiert. Die Schmiedewerkstatt in Muminobod, die bereits in zwei früheren Projekten mit Caritas zusammengearbeitet hat und mit modernen Maschinen ausgestattet ist, wird interessierte Schmiedewerkstätten in den angrenzenden Distrikten mit vorgefertigten Teilen beliefern. Diese werden dann dort gebogen und zu Öfen zusammengebaut. Ein solches Vorgehen ermöglicht den kooperierenden Werkstätten, mit relativ geringen Investitionskosten energie-effiziente Öfen herzustellen und sich somit eine neue Einnahmequelle zu erschliessen. Durch die Arbeitsteilung erhöht sich die Produktivität, sodass die Öfen kostengünstig angeboten werden können. Gleichzeitig wird dadurch die Reichweite des Projekts vergrössert, womit sich eine signifikantere Wirkung auf die Umwelt realisieren lässt.
Um die Nachhaltigkeit zu gewährleisten, erfolgt die Produktion und der Vertrieb der energiesparenden Öfen ausschliesslich nach kommerziellen Gesichtspunkten. Das heisst, die Werkstätten werden nicht vom Projekt subventioniert, sondern arbeiten auf eigene Rechnung. Desgleichen wird das Projekt keine eigene Promotions- und Vertriebsstruktur aufbauen, sondern der Verkauf erfolgt über Händler. Das Projekt übernimmt die Aufgabe, die einzelnen Akteure der Wertschöpfungskette miteinander zu vernetzen, sie bei den Vertragsverhandlungen zu beraten und bei etwaigen Problemen zu vermitteln. Zudem unterstützt es die Schmiede in betriebswirtschaftlichen Aspekten wie der Preiskalkulation, der Erstellung von Geschäftsplänen und deren Nutzung als Managementinstrument und subventioniert in geringem Ausmass notwendige Investitionen. Ferner organisiert und finanziert das Projekt die technische Ausbildung der neu hinzukommenden Schmiede. Indem das Projekt sich auf eine unterstützende und beratende Rolle konzentriert, werden die Schmiede befähigt, die neuen Herausforderungen selbständig anzugehen und zu meistern.
Neben den Produzenten arbeitet das Projekt nach denselben Prinzipien auch mit den beteiligten Zulieferern, Transportunternehmen und Händlern, um ein reibungsloses Funktionieren der Wertschöpfungskette sicherzustellen. Einzelne gezielte Promotionsmassnahmen wie die Sendung von Werbespots und eines Werbefilms im staatlichen Fernsehen sowie die Bereitstellung von Informationsmaterial ergänzen die Arbeit der Händler und verstärken den Verkaufserfolg.
Um auch armen Haushalten den Erwerb eines brennstoffsparenden Ofens zu ermöglichen, vermittelt das Projekt zudem die Vergabe von zinslosen zweckgebundenen Krediten durch Organisationen in den Gemeinden.
Die in diesem Projekt gemachten Erfahrungen sollen mittelfristig in einem anvisierten grenzübergreifenden Grossprojekt, das noch weitere Energiesparmassnahmen wie Hausisolationen propagieren wird, berücksichtigt werden.