Nachhaltige Energie für Kleinunternehmer auf dem Land
Äthiopien
Nachhaltige Energie für Kleinunternehmer auf dem Land
Äthiopien


Die selbstversorgenden Kleinbauernfamilien im ländlichen Äthiopien leben meist von ihren kleinen Viehbeständen oder Feldern. Sie kommen mehr schlecht als recht über die Runden. Lange Dürreperioden, verstärkt vom Klimawandel, verschärfen die Lebenssituation der Bauernfamilien zusätzlich.
Die äthiopische Politik berücksichtigt die Bedürfnisse der ländlichen Bevölkerung kaum. Dies zeigt sich auch beim Zugang zu Elektrizität. Verfügt in Äthiopien insgesamt 34 Prozent der Bevölkerung über Elektrizität, sind es auf dem Land lediglich zehn Prozent. Doch gerade der Zugang zu Energie kann ein Treiber für tiefgreifende Veränderungen sein, damit sich die Lebensbedingungen der Menschen verbessern.
Die nachhaltigen Entwicklungsziele der UNO (Agenda 2030) streben bis 2030 an, einerseits den Zugang zu Energie für mehr Menschen möglich zu machen und andererseits den Anteil von erneuerbarer Energie zu erhöhen. Viele Initiativen sowie sinkende Kosten für Solarmodule haben in den letzten Jahren dazu geführt, dass solarbetriebene Systeme gefördert wurden, wobei die (nachhaltige) Energiespeicherung bei netzunabhängigen Lösungen grösstenteils aussen vorgelassen wurde. Dadurch bleibt der Zugang zu Strom temporär und das Elektrifizierungspotenzial ungenutzt.
Die Nutzung klimafreundlicher und erneuerbarer Energie birgt ein enormes Potenzial für wirtschaftliche und soziale Entwicklung: die Nahrungsmittelproduktion kann erhöht, neue Geschäftsfelder erschlossen oder die öffentliche Gesundheit verbessert werden.
Gemeinsam mit dem Schweizer Unternehmen Power-Blox AG, das modulare, mobile und erschwingliche Energiespeicher produziert, die von Solarzellen gespiesen werden, erschliessen wir Geschäftsfelder im ländlichen Äthiopien für die Nutzung erneuerbarer Energie. Wir prüfen verschiedene Geschäftsmodelle und identifizieren mögliche Partner wie Landwirtschaftskooperativen, kleine Geschäfte oder öffentliche Institutionen wie Spitäler. Mit den bereitgestellten solarbetriebenen Energiespeichern kühlt z. B. eine Kooperative von Kamelhalterinnen und -haltern ihre Kamelmilch und macht sie so länger haltbar. Oder ein Müller kann seine Mühle mit Strombetreiben und so mehr Getreide mahlen. Oder ein lokales Spital hat mit Licht auch die Möglichkeit, am Abend zu operieren und Menschen zu versorgen.
Die Elektrifizierung im ländlichen Äthiopien macht eine nachhaltige Entwicklung möglich. Die Energiespeicher lassen es zu, die Wertschöpfung zu steigern, neue Geschäftszweige zu erschliessen oder soziale Dienstleistungen auszuweiten. All die Anwendungsmöglichkeiten der solarbetriebenen Energiespeicher stärken die Einnahmen der ländlichen Bevölkerung und verbessern so ihre Lebensbedingungen grundlegend. Und all dies, ohne die natürlichen Ressourcen zu übernutzen und der Umwelt zu schaden.
Thema
Klima
Dauer
01.07.2021 – 31.12.2023
Budget
1'000'000 Schweizer Franken
Projektgebiete
Äthiopien, Oromia-Region
Zielgruppen
Start-ups (Kleinunternehmen und Kooperativen)
Finanziert durch
Primär durch Eigenmittel und DEZA-Programmbeitrag. Für die Skalierung wird mit dem Partner Powerblox eine Fundraising-Strategie entwickelt.
Bei unseren Klimaprojekten stehen der Mensch und seine Lebenssituation im Zentrum. Unsere Projekte helfen den ärmsten Betroffenen, mit den Folgen des Klimawandels und den daraus entstehenden Wetterextremen wie Dürren und Wirbelstürmen umzugehen. Wir unterstützen Kleinbauernfamilien dabei, trotz der stark veränderten Bedingungen eine ertragreiche Ernte zu erzielen und neue Einkommensquellen zu erschliessen. Gemeinsam mit der Bevölkerung schützen, erhalten und rehabilitieren wir die natürlichen Lebensgrundlagen wie Seen, Wälder oder Böden. Wir fördern zudem die nachhaltige und effiziente Nutzung von Energie, die Familien und ganzen Gemeinschaften Wege aus der Armut ermöglicht.
Tel: +41 41 419 22 22
info @caritas .ch