Die 65-jährige Zaida hat Salama bei sich aufgenommen.
Die 65-jährige Zaida hat Salama bei sich aufgenommen.

Salama und ihre Grossmutter lernen beide viel Neues

Uganda: Patenschaft «Schutz für Kinder»

Die Mutter der 10-jährigen Salama ist verstorben, der Vater ist abwesend. Deshalb wächst sie mit ihren vier Schwestern bei der Grossmutter auf. Die 65-Jährige hat ihren Enkelinnen Stabilität gegeben – auch wenn der Weg dorthin sehr schwer war.

Salama hört aufmerksam zu. Ihr Lehrer erklärt gerade, wie im Englischen die Mehrzahl von Nomen gebildet wird. Der Baum, die Bäume. Der Strauch, die Sträucher. Salama macht sich Notizen, streckt auf, wenn sie eine Antwort weiss, tritt sogar vor die Klasse, um die Lösung auf die Wandtafel zu schreiben. Die 10-Jährige geht gern zur Schule. «Hier lerne ich viel», sagt sie.

Zur Schule gehen, das können nicht alle Kinder in Salamas Dorf im Norden Ugandas. Die Region zählt zu den ärmsten der Welt. Zwar besteht eine allgemeine Schulpflicht, doch viele Familien können sich die Kosten für das Schulgeld, die Bücher, Stifte, Schultaschen und Uniformen nicht leisten. Oft steht für die Menschen die dringende Frage im Vordergrund, wie sie überhaupt genügend Essen auf den Tisch bringen.

«Wenn ich erwachsen bin, möchte ich auch Lehrerin werden.»Salama

Auch Salama kennt das Gefühl, hungrig ins Bett zu gehen. Vor ein paar Jahren hat ihr Vater die Familie verlassen, kurze Zeit später ist ihre Mutter verstorben. Seither kümmert sich die Grossmutter um Salama und ihre vier Schwestern. Für die 65-jährige Zaida eine enorme Herausforderung: Die Witwe konnte mit dem wenigen Getreide, das sie anbaute, ihre Enkelinnen kaum versorgen.

Das Lieblingsfach von Salama ist Englisch. Dass die 10-Jährige zur Schule gehen kann, ist nicht selbstverständlich – viele Familien in Uganda können sich das Schulgeld nicht leisten.
Das Lieblingsfach von Salama ist Englisch. Dass die 10-Jährige zur Schule gehen kann, ist nicht selbstverständlich – viele Familien in Uganda können sich das Schulgeld nicht leisten. © Emmanuel Museruka
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Salama geht gerne in die Schule.
Salama geht gerne in die Schule. © Emmanuel Museruka
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Auch Salamas Grossmutter hat ein gutes Verhältnis zum Lehrer ihrer Enkelin.
Auch Salamas Grossmutter hat ein gutes Verhältnis zum Lehrer ihrer Enkelin. © Emmanuel Museruka
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Salama gemeinsam mit ihren Klassenkameradinnen auf dem Weg in die Schule.
Salama gemeinsam mit ihren Klassenkameradinnen auf dem Weg in die Schule. © Emmanuel Museruka
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Das Lieblingsfach von Salama ist Englisch. Dass die 10-Jährige zur Schule gehen kann, ist nicht selbstverständlich – viele Familien in Uganda können sich das Schulgeld nicht leisten.
Das Lieblingsfach von Salama ist Englisch. Dass die 10-Jährige zur Schule gehen kann, ist nicht selbstverständlich – viele Familien in Uganda können sich das Schulgeld nicht leisten. © Emmanuel Museruka
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Salama geht gerne in die Schule.
Salama geht gerne in die Schule. © Emmanuel Museruka
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Auch Salamas Grossmutter hat ein gutes Verhältnis zum Lehrer ihrer Enkelin.
Auch Salamas Grossmutter hat ein gutes Verhältnis zum Lehrer ihrer Enkelin. © Emmanuel Museruka
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Salama gemeinsam mit ihren Klassenkameradinnen auf dem Weg in die Schule.
Salama gemeinsam mit ihren Klassenkameradinnen auf dem Weg in die Schule. © Emmanuel Museruka
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Das Lieblingsfach von Salama ist Englisch. Dass die 10-Jährige zur Schule gehen kann, ist nicht selbstverständlich – viele Familien in Uganda können sich das Schulgeld nicht leisten.
Das Lieblingsfach von Salama ist Englisch. Dass die 10-Jährige zur Schule gehen kann, ist nicht selbstverständlich – viele Familien in Uganda können sich das Schulgeld nicht leisten. © Emmanuel Museruka
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Salama geht gerne in die Schule.
Salama geht gerne in die Schule. © Emmanuel Museruka
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Auch Salamas Grossmutter hat ein gutes Verhältnis zum Lehrer ihrer Enkelin.
Auch Salamas Grossmutter hat ein gutes Verhältnis zum Lehrer ihrer Enkelin. © Emmanuel Museruka
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Salama gemeinsam mit ihren Klassenkameradinnen auf dem Weg in die Schule.
Salama gemeinsam mit ihren Klassenkameradinnen auf dem Weg in die Schule. © Emmanuel Museruka
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Grössere Ernte, höheres Einkommen

Um der Armut nachhaltig zu entfliehen, unterstützt Caritas Schweiz die Familie. An einer Schulung lernte Zaida, wie sie den Ertrag ihrer Felder steigern kann. Zudem kann die Analphabetin nun Geld zählen und buchführen. Mittlerweile hat sie einen kleinen Shop eröffnet, in dem sie Sesam verkauft. So hat sie nicht nur genügend zu Essen für die Mädchen und sich selbst, sondern kann mit dem verdienten Geld auch für die Schule aufkommen. «Ich bin sehr froh über die Unterstützung von Caritas Schweiz», sagt Zaida. Es sei ihr ein grosses Anliegen, gut für ihre Enkelinnen zu sorgen.

Diese Stabilität tut Salama gut. Sie ist wissbegierig und liest gerne. Es überrascht daher kaum, wen sie als ihr Vorbild nennt: ihren Englischlehrer. Er sei immer so gut gekleidet und klug. Das beeindrucke sie. Salama sagt: «Wenn ich erwachsen bin, möchte ich auch Lehrerin werden.»

Armut nachhaltig bekämpfen

Die Folgen jahrzehntelanger Bürgerkriege prägen die Gesellschaft Ugandas noch immer. Im Norden ist die Not besonders gross: Mehr als die Hälfte der Kinder lebt in Armut, den Familien fehlt das Geld, um ihre Grundbedürfnisse zu decken und für den Unterricht aufzukommen. Deshalb schliessen viele Kinder die Schule nicht ab. Caritas Schweiz unterstützt zusammen mit lokalen Partnerorganisationen die Familien beim Aufbau von Kleinstunternehmen und leistet vorübergehende Bargeldhilfen, um den Schulbesuch zu finanzieren.

Gut zu wissen
  • Mit 50 Franken finanzieren Sie die Schulgebühren, Uniform und Bücher für ein Kind, damit es am Unterricht teilnehmen kann.
  • Mit 100 Franken helfen Sie einer Familie, ein kleines Unternehmen aufzubauen.
  • Mit 350 Franken ermöglichen Sie einer Familie, sich ein ganzes Jahr lang zu ernähren.

Weitere Informationen

Titelbild: Die 65-jährige Zaida hat Salama bei sich aufgenommen. © Emmanuel Museruka