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«Die Menschen in Afghanistan fürchten um ihr Leben. Die Sicherheitslage ist aktuell eine ihrer grössten Sorgen, aber nicht die Einzige: Die Folgen der Corona-Pandemie wiegen schwer und die Menschen leiden akut Hunger.» Das berichtet Stefan Recker, Leiter des Büros der deutschen Caritas in Afghanistan, der bis vor Kurzem vor Ort war. Seit Jahrzehnten befindet sich Afghanistan im Kriegszustand. Eine enorme Dürre bedroht zudem aktuell die Lebensgrundlage von 7 Millionen Personen im Land akut. Mit dem Vormarsch der Taliban suchten Hunderttausende Menschen Schutz vor Gewalt und Unterdrückung durch die neuen Herrscher; zunächst innerhalb des Landes, seit der Machtübernahme in den Städten vor allem im benachbarten Ausland. Das UNHCR rechnet damit, dass bis Ende Jahr bis zu eine halbe Million Afghaninnen und Afghanen in die Nachbarländer fliehen werden.
Die Versorgung dieser Menschen wird die Gastgeberländer vor grosse Herausforderungen stellen, zumal die meisten von ihnen selbst mit grosser Armut kämpfen und in den vergangenen Jahrzehnten bereits Hunderttausende afghanische Flüchtlinge aufgenommen haben. Die nun fliehenden Menschen haben ihr Zuhause oft Hals über Kopf zurückgelassen. Viele leiden Hunger und haben keinen guten Zugang zu sauberem Trinkwasser oder Gesundheitsversorgung. Sie übernachten im Freien mit nichts als den Kleidern am Leib.
Das Nötigste für Ankömmlinge in Pakistan und Tadschikistan
Das internationale Caritas-Netz und seine Partner stehen diesen Menschen zur Seite. Caritas Schweiz hat insgesamt 300 000 Franken für die Nothilfe für afghanische Flüchtlinge gesprochen.
In Pakistan, wo schon 1,5 Millionen registrierte und eine weitere halbe Million inoffizielle afghanische Geflüchtete leben, kommen bereits erste Familien an. Hier unterstützt Caritas Schweiz die Nothilfe von Caritas Österreich. Diese stellt den Neuankömmlingen in verschiedenen Gegenden des Landes mit ihrer lokalen Partnerorganisation Zelte zur Verfügung, Liegematten, Decken und Kleider, damit die Menschen zumindest ein wenig Schutz vor Wind und Wetter finden. Sie verteilt Grundnahrungsmittel wie Linsen, Mehl, Tee oder Salz, dazu Kochgeschirr und Wasserbehälter. Mit Hygieneartikeln und vier mobilen medizinischen Anlaufstellen trägt sie zur Gesundheitsversorgung bei. Diese Hilfe wird insgesamt rund 15 000 Menschen zugutekommen.
Auch in Tadschikistan, wo Caritas Schweiz seit 25 Jahren in der Entwicklungszusammenarbeit tätig und mit eigenem Büro vor Ort ist, laufen die Vorbereitungen für die Versorgung von Flüchtlingen. Bislang hat es nur eine kleine Zahl von Menschen aus Afghanistan nach Tadschikistan geschafft. Das könnte sich aber bald ändern. Die gemeinsame Grenze der beiden Länder erstreckt sich über mehr als 1300 Kilometer. Bis zu 100'000 Flüchtlinge könnten diese auf der Suche nach Schutz überschreiten, wird geschätzt. Die Regierung bereitet sich auf die Ankunft von afghanischen Flüchtlingen vor und plant, diese in provisorischen Unterkünften zu versorgen. Angesichts der Höhenlagen und des bevorstehenden Winters unterstützt Caritas Schweiz die Regierung bei der Ausstattung der Unterkünfte mit Decken und weiteren überlebenswichtigen Artikeln.
Die Lage in der gesamten Grossregion ist sehr volatil. Noch ist unklar, wie viele Menschen wo Schutz suchen werden und können. Die Caritas koordiniert sich laufend mit anderen Akteuren und ist darauf vorbereitet, rasch auf sich verändernde Bedürfnisse reagieren zu können.
Engagement der Schweiz über die Nothilfe hinaus
Die Schweiz muss nebst Nothilfe mehr tun für geflüchtete Menschen aus Afghanistan. Es braucht:
Diese Forderungen vertritt die Caritas im Dialog mit weiteren Organisationen und gegenüber dem Bundesrat und dem Parlament.
Tel: +41 41 419 22 22
info @caritas .ch