Der herausfordernde Weg zum Neuanfang
Dem Neuanfang in Nepal haben sich viele Hindernisse in den Weg gestellt: Im September 2015, nach der Monsunzeit, sollte der Wiederaufbau endlich starten. Stattdessen eskalierte ein Konflikt um die neue Verfassung. In der Folge kam es zu einer Grenzblockade zwischen Indien und Nepal, die zu Versorgungsengpässen führte, die die Wirtschaft praktisch zum Erliegen brachte und die Wiederaufbauarbeiten vieler Hilfswerke stilllegte. Die Gelder der internationalen Gemeinschaft waren neun Monate lang blockiert – erst dann konnten sich die zerstrittenen politischen Parteien dazu durchringen eine Wiederaufbaubehörde zu bilden. Und erneut drohen Unruhen, wenn am 14. Mai zum ersten Mal nach 20 Jahren lokale Wahlen stattfinden werden.
Drei Jahre. Diesen Zeitrahmen hatte die nepalesische Regierung gesetzt, um alle Schulen zu sanieren und wiederaufzubauen, die beim Erdbeben beschädigt oder zerstört worden waren. Nur 1000 Schulen haben den Betrieb seither wieder aufgenommen. Laut einem Bericht der Kathmandu Post vom 17. Februar ist der Wiederaufbau von über 4000 Schulen nicht gesichert.
Sichere und langlebige Schulen
Die Wiedererrichtung der Schulen in den abgelegenen Bergdörfern im Distrikt Sindhupalchok ist eine grosse Herausforderung. Die Strassen sind schlecht – das Baumaterial hinaufzufahren nimmt viel Zeit in Anspruch und da sich die meisten Schulen auf kleinen Felsplattformen direkt an abfallenden Hängen befinden, müssen sie durch den Bau von Stützwänden, Überschwemmungsschutz und Evakuierungsplänen zusätzlich vor Naturkatastrophen gesichert werden. Bereits fünf erdbebensichere Schulen konnte Caritas fertigstellen und an die Gemeinden übergeben. Weitere zehn Schulen befinden sich in Bau.
Die Sicherheit hat höchste Priorität: Die Mauern der neuen Schulen werden auch einem Erdbeben mit einer Magnitude über 7,8 standhalten. In Kursen, die Caritas zusammen mit lokalen Partnerorganisationen durchführt, lernen die Schulkinder und Lehrer, wie sie sich bei Naturkatastrophen besser schützen können. Zudem finden an den Schulen Erste-Hilfe-Trainings und Evakuierungsübungen statt.
Die Schulen sind - aus qualitativ hochwertigem Material gebaut - auf eine Lebensdauer von mindestens 50 Jahren ausgelegt. Um den Betrieb und den Unterhalt sicherzustellen, entwickelt Caritas zusammen mit der lokalen Schulgemeinde Wartungspläne und hält Trainings mit dem Schulpersonal ab.
Das von der Glückskette unterstützte Wiederaufbauprojekt hat einen Gesamtumfang von 12 Millionen Schweizer Franken. Caritas arbeitet dabei eng mit dem Hilfswerk Helvetas zusammen.