The Danisa Kerkero Primary School in the Bale region of Ethiopia has access to electricity for the first time ever thanks to its involvement in a project between Caritas and Power-Blox. Thanks to sustainable solar energy, they can now print documents, charge devices and use classrooms for evening classes, for example.
The Danisa Kerkero Primary School in the Bale region of Ethiopia has access to electricity for the first time ever thanks to its involvement in a project between Caritas and Power-Blox. Thanks to sustainable solar energy, they can now print documents, charge devices and use classrooms for evening classes, for example.

Gemeinsam Wirkung erzielen

Zur Rolle des Privatsektors in der Entwicklungszusammenarbeit

Der Privatsektor spielt in der Internationalen Zusammenarbeit (IZA) eine wichtige Rolle. Einerseits fördern Projekte der langfristigen Entwicklungszusammenarbeit KMUs vor Ort und stärken so den lokalen Privatsektor. Andererseits werden Unternehmen zunehmend zu wichtigen Partnern bei der Finanzierung und der technischen Umsetzung von Projekten. Ein neues Themenpapier von Caritas Schweiz zeigt auf, wie wir gemeinsam mit dem Privatsektor Wirkung erzielen können.

Unternehmen können und müssen einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung weltweit leisten. In der Agenda 2030 nimmt die UNO den Privatsektor in die Pflicht und hält fest, dass er zur Finanzierung der Entwicklungsziele beitragen muss. Denn klar ist: Der enorme Finanzbedarf zur Erreichung der Ziele, die sich die Staatengemeinschaft mit der Agenda 2030 gesetzt hat, kann nicht allein aus öffentlichen Mitteln gedeckt werden.

Kein Ersatz für öffentliche Entwicklungsgelder

In Zeiten, in denen Länder wie die Schweiz ihre Budgets für die IZA kürzen, wird dieser Bedarf umso dringlicher. Reiche Länder wie die Schweiz dürfen aber ihre Verantwortung nicht an den Privatsektor abschieben, sondern müssen weiterhin genügend öffentliche Mittel für die Armutsbekämpfung im Globalen Süden zur Verfügung stellen.

Wie die UNO sieht auch Caritas Schweiz ein grosses Potential, den Privatsektor noch stärker als Partner in die technische Umsetzung und Finanzierung von Projekten einzubeziehen. Damit wird die Entwicklungszusammenarbeit gestärkt.

Neues Themenpapier

In einem neuen Themenpapier zeigen wir auf, nach welchen Prinzipien dieses «Engagement des Privatsektors» (engl. Private Sector Engagement, PSE) gestaltet werden kann, um Transparenz, Verantwortung und Nachhaltigkeit zu gewährleisten.

Zwei Beispiele aus unserem Länderprogramm in Äthiopien zeigen exemplarisch, welche Formen das Engagement des Privatsektors in der Entwicklungszusammenarbeit annehmen kann:

Stärkung des lokalen Privatsektors

Im Rahmen von Projekten im Bereich Einkommensförderung arbeitet Caritas Schweiz auch mit verschiedenen Akteuren des Privatsektors in den Projektländern zusammen. So werden lokale Wertschöpfungsketten und Marktsysteme weiterentwickelt. Kleinstunternehmerinnen und -unternehmer eignen sich neue Kompetenzen an. Der Ansatz der Privatsektorentwicklung (engl. Private Sector Development, PSD) stärkt die Resilienz der Menschen vor Ort und eröffnet ihnen neue Zukunftsperspektiven.

Caritas Schweiz setzt diesen Ansatz beispielsweise in einem von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) finanzierten Mandat im Tschad um. Caritas arbeitet dort mit Kooperativen zusammen, die in den Wertschöpfungsketten von Erdnüssen, Sesam und Sheabutter tätig sind. Das Projekt verbessert das Geschäftsumfeld von Familienbetrieben, damit diese ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern können. Dies geschieht durch die Bereitstellung von Krediten, Sparmöglichkeiten und Finanzbildung.

Fachstelle Entwicklungs- und Klimapolitik, Caritas Schweiz

Angela Lindt

Leiterin Fachstelle Entwicklungs- und Klimapolitik

+41 41 419 23 95alindt@caritas.ch

Weitere Informationen

Titelbild: Die Danisa Kerkero Primarschule in der Bale Region in Äthiopien hat durch die Beteiligung am Projekt der Caritas und Power-Blox zum ersten Mal überhaupt Zugang Strom. Dank der nachhaltigen Solarenergie können sie nun zum Beispiel Dokumente ausdrucken, Geräte laden und Schulzimmer auch für Abendunterricht nutzen. © Ayaana Publishing