Kein Essen, keine Medikamente, kein Schutz: Die Not im Gazastreifen wächst

Wir schauen hin, weil Solidarität zählt

Wir haben soeben ein Update unserer lokalen Partnerorganisation im Gazastreifen erhalten –und sind einmal mehr zutiefst erschüttert von den Berichten. Sie zeigen deutlich: Es fehlt an allen Ecken und Enden an den grundlegendsten Dingen. Schauen wir gemeinsam hin. 

«Wir versuchen weiterhin, alles in unserer Macht Stehende zu tun, um der Bevölkerung im Gazastreifen zu helfen.»Sarah BussLeiterin Katastrophenhilfe

Jeden Tag ein Überlebenskampf 

Unsere lokale Partnerorganisation schildert in ihrem Bericht eine humanitäre Situation im Gazastreifen, die mehr als katastrophal ist und sich täglich verschärft. Das Leid der Zivilbevölkerung ist immens. Jeden Tag sterben Menschen, weil es an allem fehlt – an Nahrung und sauberem Trinkwasser, medizinischer Versorgung, Schutz, hygienischen Bedingungen und psychologischer Betreuung. 

Der Krieg hat in den vergangenen anderthalb Jahren die zivile Infrastruktur fast vollständig zerstört. 90% der Häuser und Wohnungen liegen in Trümmern und mehr als eine Million Menschen sind aktuell im Gazastreifen auf der Flucht. Viele von ihnen mussten bereits mehrmals der brutalen Gewalt entfliehen. 

Die Eskalation zwischen Israel und dem Iran hat zu verstärktem Raketenbeschuss, schweren Störungen in der ganzen Region und einer nochmals verschlechterten humanitären Lage geführt. 

«Die Schweiz und alle anderen europäischen Länder müssen sich dringend gemeinsam dafür starkmachen, dass überlebenswichtige Hilfsgüter endlich ankommen.»Sarah BussLeiterin Katastrophenhilfe

Es herrscht Mangelernährung und Hungersnot 

Die Krise hat sich in den letzten Monaten zu einer akuten Hungersnot ausgeweitet. Denn die Einfuhr von Lebensmitteln wird seit Februar nahezu vollständig blockiert. Frische Lebensmittel wie Fleisch, Milchprodukte und Eier sind für die Menschen seit mehr als einem Jahr so gut wie unerreichbar. Lediglich geringe Mengen Mehl, Konservendosen und Gemüse haben den Gazastreifen erreicht, werden aber zu sehr hohen Preisen verkauft. 

In der Folge leidet die Bevölkerung unter einer bedrohlichen Mangelernährung. Die Abwehrkräfte vieler Menschen sind massiv geschwächt – Kinder und ältere Menschen sind besonders anfällig für Infektionen und Krankheiten.

Medizinische Hilfe ist kaum mehr möglich 

Nahezu alle Krankenhäuser im Gazastreifen wurden zerstört. Die wenigen verbliebenen Einrichtungen sind kaum noch oder nur teilweise funktionsfähig. Medikamente werden immer knapper, da die Einfuhr blockiert ist. Die Überlebenschancen von Menschen mit Krebs oder chronischen Erkrankungen sinken rapide. 

Ein grosser Teil der Bevölkerung leidet zusätzlich Angstzuständen oder Posttraumatischen Belastungsstörungen. Die Kombination aus Trauma, Unterernährung und Krankheitsanfälligkeit macht den Gazastreifen zu einer der am stärksten gefährdeten Gesundheitsregionen der Welt. 

Die Umwelt droht zu kollabieren 

Verschmutzte Wasserquellen, zerstörte Abwassersysteme und fehlender Zugang zu Strom machen Hygiene und das Überleben beinahe unmöglich. Unter diesen Bedingungen breiten sich Krankheiten wie Hepatitis, schwere Magen-Darm-Erkrankungen und Atemwegsinfektionen besonders schnell. 

Partner und Mitarbeitende machen trotz eigener Betroffenheit weiter 

Obwohl sie selbst von Krieg und Vertreibung betroffen sind und die Sicherheitslage instabil ist, stehen die Mitarbeitenden unserer Partnerorganisation der Zivilbevölkerung weiterhin zur Seite. Aus Sicherheitsgründen wurde zum Beispiel die Arbeitszeit wegen nächtlicher Raketenaktivitäten, der gestörten Nachtruhe und der anhaltenden Gefahr reduziert. Einige Mitarbeitende arbeiten von zu Hause oder aus der Ferne, um in möglichst geschütztem Rahmen die Kontinuität des Betriebs weiterhin zu gewährleisten. 

«Viele unserer Mitarbeitenden haben ihr Zuhause, Freunde und Angehörige verloren. Und dennoch machen wir weiter.»lokale parnterorganisation

Lassen wir die notleidenden Menschen nicht allein 

Unsere entschlossene Solidarität mit der Zivilbevölkerung im Gazastreifen ist dringender denn je. Vielen Dank, dass auch Sie heute einen Beitrag für die notleidenden Menschen leisten.

Ihre Spende für die Betroffenen des Gaza-Kriegs
Ihre Daten sind bei uns sicher.

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Titelbild: © Lokale Caritas-Partnerorganisation