Le condizioni di vita nella Striscia di Gaza sono estremamente precarie.
Le condizioni di vita nella Striscia di Gaza sono estremamente precarie.

Gaza: Kleine Lichtblicke in sehr dunklen Zeiten

Gaza

Der Grossteil des Küstenstreifens liegt in Schutt und Asche. Zehntausende Kinder, Frauen und Männer sind bis heute umgekommen. Den Überlebenden sind Mangelernährung, Kriegstraumata und körperliche wie seelische Verletzungen ins Gesicht geschrieben. Caritas Schweiz und ihre Partner stehen der leidenden Bevölkerung im Gazastreifen zur Seite.

Ist, wenn dieser Artikel erscheint, ein Friedensabkommen zwischen Israel und der Hamas unterzeichnet oder der Krieg weiter eskaliert? Werden endlich wieder mehr Lastwagen in den Gazastreifen gelassen oder kommen noch weniger Hilfsgüter über die Grenze? Wer darf sie verteilen? Und werden die Verletzlichsten berücksichtigt?

Die Antworten von heute können morgen schon überholt sein. Das Leid der Bevölkerung aber wird nicht so schnell enden. Wer diese kriegerischen Auseinandersetzungen, die Vertreibung und den Hunger übersteht, ist für sein Leben gezeichnet.

Auch Caritas-Mitarbeitende müssen fliehen

Seit fast zwei Jahren beantwortet das israelische Militär mit aller Härte den Angriff der Hamas auf die israelische Zivilbevölkerung am 7. Oktober 2023. Weit über 80 Prozent der Wohnhäuser, Spitäler, Strassen und die Stromversorgung wurden im Gazastreifen zerstört. Die hygienischen Verhältnisse sind erschütternd, es gibt kaum Trinkwasser, Benzin und Lebensmittel. Fast alle Familien haben Angehörige oder Freunde verloren.

Auch die Mitarbeitenden der Partnerorganisationen von Caritas Schweiz bleiben davon nicht verschont. Mindestens 20 von ihnen leben mit ihren Familien in Zelten, weil ihr Zuhause zerbombt wurde. Einige mussten bereits neunmal einen neuen Ort zum Leben suchen, weil die eigene Wohnung zu einer Ruine wurde oder ein Evakuierungsbefehl für den bisherigen Zufluchtsort erlassen wurde.

«Die Antworten von heute können morgen schon überholt sein – das Leid der Bevölkerung aber bleibt.»

Eine solche Anordnung zur sofortigen Räumung erhielt im Juli auch Caritas Jerusalem in Gaza-Stadt. Grund: geplante Angriffe des israelischen Militärs auf die Region. Die bis dahin weitgehend sichere Nachbarschaft rund um die katholische Kirche und die christliche Schule, wo Hunderte Zuflucht gefunden hatten, war plötzlich Evakuierungszone. Doch wohin sollten die Menschen fliehen? Also blieben sie – mit fatalen Folgen. Am 17. Juli 2025 starben bei einem Angriff auf die Kirche drei Menschen, viele wurden verletzt. Dieser Anschlag auf eine religiöse Einrichtung verstösst gegen das humanitäre Völkerrecht.

Die Bedingungen ändern sich ständig

Aufgrund der sich ständig verändernden Bedingungen passen die Caritas und ihre Partnerorganisationen ihre Hilfe regelmässig an. Derzeit ist die Auszahlung von kleineren Bargeldbeträgen das beste Mittel. Damit können die Menschen kaufen, was sie in dieser apokalyptischen Situation am dringendsten brauchen – oder zumindest das, was noch aufzutreiben ist. Die meisten nutzen das Geld für Transportkosten, Miete oder Kommunikationsmittel. Wenn das Telefonnetz funktioniert, ist das Handy oft die einzige Möglichkeit, mit den Liebsten in Kontakt zu bleiben, die durch die Vertreibungen im ganzen Landstrich verstreut sind. Kleine Lichtblicke in sehr dunklen Zeiten.

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Titelbild: Die Lebensbedingungen im Gazastreifen sind höchst prekär. © Caritas Jerusalem