Dyana peut à nouveau rire grâce au soutien de Caritas et des partenaires du projet.
Dyana peut à nouveau rire grâce au soutien de Caritas et des partenaires du projet.

Dyanas Weg aus dem Trauma

Bolivien

Dyanas Vater verliess die Familie, als sie noch ein Baby war, ihre Mutter war Alkoholikerin. Sie lebten in bitterer Armut. Die Mutter war oft unterwegs und liess das kleine Baby immer wieder bei Fremden zurück. Als die Grossmutter davon erfuhr, holte sie die kleine Dyana zu sich. So wuchs das Mädchen die ersten sieben Jahre wohlbehütet bei ihrer Grossmutter und ihren Onkeln auf.

Als die Mutter trocken war, gründete sie eine neue Familie und beantragte das Sorgerecht für Dyana. Dyana ging widerwillig mit und lebte von da an mit ihrem Halbbruder und ihrem Stiefvater. Das Familienleben war von Anfang an angespannt und Dyana erfuhr keine Liebe. Die Mutter und der Stiefvater beschimpften und schlugen das kleine Mädchen, wenn sie die Hausarbeit nicht bewältigte.

Total verängstigt liess sie zwei Jahre alles über sich ergehen. Eines Tages fasste sie sich ein Herz und offenbarte sich der Mutter.

Der Stiefvater berührte Dyana auch immer wieder gegen ihren Willen. Dyana wehrte sich, doch er hörte nicht damit auf. Bis er sie eines Tages sexuell missbrauchte, als die Mutter nicht zu Hause war. Er bedrohte Dyana, damit sie niemandem davon erzählte.

Total verängstigt liess sie zwei Jahre alles über sich ergehen. Eines Tages fasste sie sich ein Herz und offenbarte sich der Mutter. Doch von ihr erhielt sie keinen Schutz, sondern nur weitere Schläge. Als sie nicht mehr konnte, erzählte sie es ihrer Grossmutter. Diese handelte umgehend: Sie nahm Dyana mit und zeigte den Stiefvater an.

Das junge Mädchen fühlt sich wieder wohl. © Pablo Quiroga/Yamil Antonio

Laut bolivianischem Gesetz muss ein Kind nach einer Anzeige zunächst von allen Familienmitgliedern getrennt werden, bis der Fall geklärt ist. Daher kam Dyana in Obhut unseres Projektpartners und wurde in einem der Schutzhäuser untergebracht. Als Fachpersonen sie medizinisch untersuchten, stellten sie HIV fest. Der Stiefvater hatte das Mädchen nicht nur jahrelang misshandelt und missbraucht, sondern auch noch mit HIV angesteckt. Es brauchte viele psychologische Therapiestunden, bis Dyana wieder einen Sinn in ihrem Leben fand.

Heute lebt Dyana wieder mit ihrer Grossmutter zusammen und geht wöchentlich zur ambulanten psychologischen Sprechstunde. Die Grossmutter nimmt derweil an der Elterngesprächsgruppe teil. Dyana erhält aus einem staatlichen Programm HIV-Medikamente und es geht ihr gesundheitlich den Umständen entsprechend gut. Das Mädchen geht gerne zur Schule. Da das Familieneinkommen klein ist, hilft sie ihrer Grossmutter nach der Schule beim Müllsammeln, um etwas beizutragen. Als Unterstützung erhält die Familie vom Projektpartner ausserdem Lebensmittelpakete.

Weitere Informationen

Titelbild: Dyana kann dank der Unterstützung von Caritas und den Projektpartnern wieder lachen. © Pablo Quiroga/Yamil Antonio