Couverture de l'Almanach Politique de développement 2025
Couverture de l'Almanach Politique de développement 2025

Wir müssen Armut und Klimakrise gemeinsam bekämpfen

Neues Caritas-Fachbuch zur Entwicklungspolitik

Damit Menschen im Globalen Süden aus der Armut finden, brauchen sie wirtschaftliche Entwicklung – dies führt jedoch zu mehr CO2-Ausstoss, was wiederum schädlich fürs Klima ist. Stehen die Bekämpfung von Armut und Klimakrise also im Widerspruch? Der neue Almanach Entwicklungspolitik von Caritas Schweiz liefert eine klare Antwort.

Rund jede zehnte Person ist weltweit von extremer Armut betroffen. Die meisten dieser über 700 Millionen Menschen leben im Globalen Süden. Diese Armut zu beenden, ist das erstgenannte Ziel der Agenda 2030, das sich die Vereinten Nationen – und damit auch die Schweiz – gesetzt haben.

Möglichkeiten, um die Armut zu bekämpfen, gibt es viele. Gemeinhin wird ökonomisches Wachstum als Basis dafür assoziiert. Die Klimakrise zeigt allerdings schonungslos auf, dass dieser Weg seine Grenzen hat, wenn nicht die Grundlagen des Lebens selbst gefährdet werden sollen. Wie kann es also gelingen, allen Menschen Zugang zu Wasser, Strom, Bildung, gesunder Ernährung und einem angemessenen Lebensstil zu garantieren, ohne dass wir als internationale Gemeinschaft in noch massiverem Umfang natürliche Ressourcen ausbeuten und die Umwelt zerstören?

Es braucht ein grundsätzliches Umdenken

Eine Antwort liefert der von Caritas Schweiz herausgegebene Almanach Entwicklungspolitik gleich im Titel: Postwachstum. Es braucht ein Umdenken im ökonomischen Tun – weg vom ausbeuterischen Wachstum, hin zu einem Wachstum, das sich an der Begrenztheit und an den gegenseitigen Abhängigkeiten menschlicher und natürlicher Ressourcen ausrichtet.

Dieses Umdenken bezieht sich etwa darauf, wie wir das Wohl einer Gesellschaft messen. So hat das Bruttoinlandprodukt (BIP) in einer Postwachstumsgesellschaft als Richtschnur des politischen Handels ausgedient. Denn das BIP sagt weder etwas aus über die Einkommensverteilung beziehungsweise die Ungleichheit innerhalb einer Gesellschaft noch über die negativen Effekte des Wachstums auf andere Länder durch Auslagerung von Umweltschäden und ungerechte Handelsbeziehungen. Die Politik müsste sich an anderen Mess- und Zielgrössen ausrichten. Wie diese aussehen können, darüber wird beispielsweise am Zukunftsgipfel der UNO am 22. und 23. September diskutiert. Aufgrund der historischen Ungleichheiten steht insbesondere der Globale Norden in der Pflicht, eine neue Richtung einzuschlagen.

Schon heute Standard: Projekte, die Einkommen sichern und die Umwelt schonen

Klar ist: Mental vom Wachstum wegzukommen und sich auf andere Lebensformen einzulassen, ist schwierig. International tätige Organisationen wie Caritas Schweiz zeigen aber, dass Armutsbekämpfung und die Bewältigung der Klimakrise sehr wohl zusammengedacht werden können, ja müssen. In den Projekten der Entwicklungszusammenarbeit werden schon heute oftmals Massnahmen verknüpft, die sowohl das Einkommen der Menschen verbessern als auch die Umwelt schonen. Dies etwa mit nachhaltigen und wasserschonenden Anbaumethoden, dank denen selbst bei dem extremer werdenden Wetter eine Ernte erzielt werden kann.  

Das Beispiel zeigt: Es ist unabdingbar, die Armut und die Klimakrise gemeinsam zu bekämpfen. Eine isolierte Betrachtung dieser beiden globalen Herausforderungen führt unweigerlich zu kurzsichtigen Lösungsansätzen, die langfristig scheitern müssen. Für Lösungen ist nicht nur politischer Wille erforderlich, sondern auch eine aktive und koordinierte Zusammenarbeit zwischen Staaten, Zivilgesellschaft und Wirtschaft. Nur durch gemeinsames Handeln können wir eine Welt schaffen, in der Wohlstand und Umweltschutz nicht länger im Widerspruch zueinander stehen, sondern sich gegenseitig bedingen und verstärken.

  • Autoren: Fabian Saner, Herausgeber «Almanach Entwicklungspolitik»; Niels Jost, Mitarbeiter Medien- und Öffentlichkeitsarbeit, Caritas Schweiz
  • Gerne senden wir Ihnen ein Presseexemplar des neuen Almanach Entwicklungspolitik – als Buch oder PDF.

Interviewanfragen und weitere Informationen

Medienstelle Deutschschweiz

Medienstelle Deutschschweiz

Livia Leykauf, Leiterin Abteilung Kommunikation; Niels Jost, Mediensprecher; Daria Jenni, Mediensprecherin (v. r. n. l.)

+41 76 233 45 04medien@caritas.ch

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Titelbild: Buchcover Almanach Entwicklungspolitik 2025 «Postwachstum – Ausweg aus Klimakrise und Armut?»