La pauvreté des familles est un sujet de préoccupation en Suisse également
La pauvreté des familles est un sujet de préoccupation en Suisse également

Armut in der Schweiz

Was heisst es, in einem reichen Land arm zu sein?

In Haiti bedeutet Armut, kein Dach über dem Kopf zu haben. In der Schweiz hingegen ist arm, wer nicht über genügend Einkommen verfügt für den Lebensunterhalt, wer sich weder Krankenkasse noch angemessenen Wohnraum leisten kann oder für wen ein Zahnarztbesuch unerschwinglich ist. Armut ist hierzulande oft verborgen, aber die Folgen sind schwerwiegend: Soziale Kontakte gehen verloren, der Anschluss an die Gesellschaft wird immer schwieriger und Perspektiven fehlen.

745'000

Menschen

sind in der Schweiz armutsbetroffen

(2021)

134000

Kinder

in der Schweiz sind arm

(2021)

1244000

Menschen

gelten in der Schweiz als armutsgefährdet

(2021)

3989

Franken

hat eine armutsbetroffene vierköpfige Familie monatlich zur Verfügung

(2021)

Ein Leben in Armut

Im Jahr 2021 waren in der Schweiz 745'000 Menschen armutsbetroffen. Unter ihnen sind überdurchschnittlich viele Alleinerziehende und Menschen mit geringer Ausbildung, die nach einem Stellenverlust keine neue Arbeit finden. 157'000 Männer und Frauen sind trotz Erwerbsarbeit arm – sie sind sogenannte Working Poor. Armutsbetroffen sind auch 134'000 Kinder.

Zählt man all jene Menschen dazu, die nur sehr knapp über der Armutsgrenze leben, ist die Zahl fast doppelt so hoch: 1,25 Millionen Menschen gelten als armutsgefährdet. Sie haben ein deutlich tieferes Einkommen als die Gesamtbevölkerung – weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens. Unter ihnen sind überdurchschnittlich viele Familien mit drei und mehr Kindern. Armut ist in der Schweiz also kein Randphänomen. 

Eine armutsbetroffene Einzelperson hat in der Schweiz maximal 2'289 Franken monatlich zur Verfügung, eine vierköpfige Familie mit Eltern und zwei Kindern 3'989 Franken. Damit müssen Wohnkosten, Krankenkasse, Essen, Kleidung, Kommunikation, Strom, Heizkosten, laufende Haushaltsführung, Körperpflege, Gesundheitskosten und Verkehrsauslagen bezahlt werden. Für Bildung, Medien, Vereinsbeiträge und Hobbies bleibt oft kaum mehr etwas übrig.  

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Titelbild: Familienarmut ist auch in der Schweiz ein Thema © Conradin Frei