
Lebensgrundlage trotz Klimakrise
Die Klimakrise beraubt Millionen von Menschen ihrer Existenzgrundlage, bringt sie in grosse Not und treibt sie in die Flucht. Laut der Weltbank könnten bis 2050 rund 140 Millionen Frauen, Männer und Kinder deswegen gezwungen sein, ihre Heimat zu verlassen. Ihre Armut wird dadurch weiter verstärkt.
Unsere Projekte leisten Nothilfe und schaffen nachhaltige Existenzgrundlagen trotz Klimakrise, wie die Geschichte von Garo Wariyo aus Äthiopien zeigt.
Garo Wariyo kann endlich Aufatmen
In den letzten Jahren wurde das Horn von Afrika immer wieder von langen Dürreperioden heimgesucht. Besonders betroffen war auch die Region Borena im Süden Äthiopiens. Die Caritas hilft den Ärmsten, neue Einkommensquellen zu erschliessen und so den klimatischen Veränderungen zu trotzen.

«Die Dürre im letzten Jahr hat uns alles genommen. Die Felder sind verdorrt, das Vieh gestorben. Am schlimmsten ist es für mich aber, meine Kinder hungern zu sehen.»Garo Wariyomutter und ehemalige viehhirtin
Garos grosse Not blieb im Dorf nicht unbemerkt. Eine Gemeindeversammlung wurde einberufen, um Garo mit ihren Kindern für das Hilfsprojekt der Caritas vorzuschlagen.
Unter Anleitung eines Mentors schloss sich Garo mit zwei weiteren Projektbegünstigten zusammen, um sich über mögliche Wege aus der Armut zu beraten. Ihre Geschäftsidee: ein kleiner Kiosk. «Weiter in die Landwirtschaft zu investieren, ist zu riskant. Die extreme Trockenheit und das teure Saatgut machen das Überleben auf Dauer schwierig», ist sich die Arbeitsgruppe einig. Ein Kiosk scheint vielversprechend, denn das Dorf liegt weit entfernt von der Hauptstrasse und weiteren Einkaufsmöglichkeiten.
Vor der geplanten Ladeneröffnung lernte das motivierte Dreiergespann im Unternehmenstraining des Caritas- Partners das Einmaleins des Detailhandels – mit Bravour: Heute verkauft Garo Lebensmittel und weitere Produkte, die ihr geschäftstüchtiges Team auf dem Markt günstiger beschaffen konnte. Über jede Transaktion wird fein säuberlich Buch geführt. Die Hälfte des Startkapitals konnte mit dem Verkaufsgewinn bereits wieder reinvestiert werden.

«Mit meinem Einkommen kann ich die Kinder ernähren, sie zur Schule schicken und sogar etwas Geld für unvorhergesehene Gesundheitskosten sparen.»Garo


Frauen und Jugendliche aus der extremen Armut führen
3'000 Menschen in ländlichen Gebieten Südäthiopiens erschaffen sich gemeinsam mit der Caritas neue Einkommensmöglichkeiten. Auch ihre 18'000 Familienangehörige profitieren von den positiven Auswirkungen.
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Titelbild: Nein, das ist kein Viehmarkt