Les enfants et les jeunes sont reconnaissants de bénéficier d’un environnement stable et d’être en sécurité.
Les enfants et les jeunes sont reconnaissants de bénéficier d’un environnement stable et d’être en sécurité.

Hoffnung und Halt für unbegleitete Minderjährige auf der Flucht

Bosnien

Über 11 Prozent aller Geflüchteten in Bosnien sind unbegleitete Minderjährige – Kinder und Jugendliche, die alleine auf der Flucht sind. Im Caritas-Aufnahmezentrum in Sarajevo erhalten sie Sicherheit und Stabilität, um ihre traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten.

Im Aufnahmezentrum herrscht eine besondere Atmosphäre. Hier finden unbegleitete Minderjährige einen geschützten Raum, in dem sie zur Ruhe kommen können. «Wir beobachten oft, wie die Kinder und Jugendlichen bei ihrer Ankunft aufatmen», erzählt Mirela Suman, Projektleiterin des Zentrums. «Viele wissen bereits, dass die Bedingungen hier deutlich besser sind als in anderen Camps. Sie freuen sich auf ein stabiles Umfeld und endlich in Sicherheit zu sein.»

Mehr als ein Dach über dem Kopf

Das Zentrum bietet diesen Minderjährigen mehr als nur eine Unterkunft. Sie erhalten Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und psychosozialer Unterstützung. «Unser Fokus liegt darauf, ihnen körperliche und emotionale Sicherheit zu bieten. Nur so können sie beginnen, die traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten und wieder Kinder sein», erklärt Suman.

«Unser Fokus liegt darauf, den Kindern körperliche und emotionale Sicherheit zu bieten.»Mirela SumanProjektleiterin Caritas-Aufnahmezentrum in Bosnien

Der Alltag im Zentrum ist geprägt von Stabilität und Routine. Die Kinder und Jugendlichen nehmen an Freizeitaktivitäten teil, besuchen Bildungsworkshops und werden rund um die Uhr betreut. «Wichtig ist, dass sie eine stabile Tagesstruktur haben, die ihnen hilft, sich zu öffnen und zu heilen», ergänzt Suman. Dabei werden sie individuell begleitet, um ihre persönlichen Stärken zu fördern und ihnen Mut für die Zukunft zu geben.

Die Arbeit im Zentrum wirkt: «Ein Jugendlicher hatte Schlimmes durchgemacht, als er im Zentrum ankam. Anfangs zeigte er typische Anzeichen von Traumata wie Wut und Rückzug. Er spielte unablässig allein im Hof Fussball. Wir erkannten sein Potenzial und haben ihn an einen lokalen Fussballverein vermittelt. Heute trainiert er regelmässig mit der ersten Mannschaft. Er lernt Bosnisch und hat sogar in Bosnien Asyl beantragt», erzählt Suman begeistert.

Unterstützung, die bleibt

Die meisten Kinder und Jugendlichen bleiben im Zentrum, bis sie sicher weiterreisen können oder wieder mit ihren Familien vereint werden. «Wir arbeiten eng mit den Behörden zusammen, um Angehörige zu finden und eine sichere Familienzusammenführung zu ermöglichen», erklärt Suman. Selbst wenn die Kinder und Jugendlichen das Zentrum verlassen, endet die Unterstützung nicht abrupt: «Unsere Betreuerinnen und Betreuer bleiben oft mit ihnen in Kontakt, begleiten sie auf ihrem Weg und helfen, wo immer es nötig ist.»

Jede und jeder dieser unbegleiteten Minderjährigen bringt eine eigene Geschichte mit. Geschichten, die geprägt sind von Flucht und der Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Im Aufnahmezentrum der Caritas werden sie dabei nicht allein gelassen.

Weitere Informationen

Titelbild: Die Kinder und Jugendlichen sind dankbar für ein stabiles Umfeld und Sicherheit. © Valentyn Kliushnyk