Asja überwindet ihre Blockade
Ein Unfall veränderte Asjas Leben auf einen Schlag. Danach zog sie sich zurück in eine Welt, in der Ängste ihren Alltag bestimmten. Im Zentrum unserer Partnerorganisation in Bosnien-Herzegowina erhält das Mädchen Unterstützung und lernt, sich wieder zu öffnen.
Als Folge eines Verkehrsunfalls musste die 13-jährige Asja eine Beinprothese tragen und hatte plötzlich Schwierigkeiten, zu sprechen. Ängste und Scham nahmen danach Überhand im Leben des Mädchens. Im Haus ihrer Eltern am Stadtrand von Bijeljina zog sie sich immer mehr zurück.
«Asja wollte nicht mehr aus dem Haus gehen. Sie stotterte und zögerte deshalb, zu sprechen. Die Ängste schienen sie zu erdrücken.»Mutter von Asja
Asja teilte die schweren Gedanken mit ihrer Mutter. Doch Versuche, die Situation ihrer Tochter zu verändern, gelangen der besorgten Remzija icht. «Asja wollte nicht mehr aus dem Haus gehen. Sie stotterte und zögerte deshalb, zu sprechen. Die Ängste schienen sie zu erdrücken. Sie war lange Zeit sehr traurig und manchmal wütend», erinnert sich die Mutter an die schwierige Zeit.
Kleine Schritte, grosse Entwicklung
In den ersten Wochen im Tageszentrum unserer lokalen Partnerorganisation Otaharin war Asja sehr schüchtern und vermied den Kontakt zu anderen Kindern. In pädagogischen Workshops und Aktivitäten arbeitete das Mädchen mit Fachpersonen täglich an ihren Ängsten. Mit viel Mühe und Unterstützung überwindet Asja schliesslich ihre Blockade. Sie beginnt, wieder auf andere Kinder zuzugehen. Heute hat sie sogar einen kleinen Freundeskreis um sich.
«Es gefällt mir sehr in der Tagesstätte. Ich lerne und spiele. Beim Basteln kann ich mich besonders kreativ austoben», erzählt Asja mit leuchtenden Augen. Auch beim Fussball und Basketball blüht sie auf. Sie gewinnt durch die sportlichen Aktivitäten neues Selbstvertrauen und geniesst es, Teil eines Teams zu sein. Die Lehrerin ist zufrieden mit dem Fortschritt: «Asja ist heute gelassener und folgt ihren Impulsen, neue Dinge auszuprobieren. Sie hat in kurzer Zeit eine grosse Entwicklung durchgemacht, auch wenn es für andere wie ein kleiner Schritt wirken mag». Kürzlich schloss die 13-Jährige die Grundschule ab und ist nun bereit für die Mittelschule. So kommt Asja ihren Zukunftswünschen näher: «Ich möchte unbedingt Friseurin werden. Auch, um meinen Eltern zu helfen.»
Asjas Familie erhält finanzielle Unterstützung
Menschen aus benachteiligten Bevölkerungsgruppen erhalten durch das umfassende IASI-Projekt auch finanzielle Unterstützung. Asjas Familie konnte mit dem Geld ein Gewächshaus bauen und ihre Gemüseernte steigern. Einen Teil der Produkte können sie nun verkaufen und ein zusätzliches Einkommen erwirtschaften. Das ist wertvoll, denn als Schmied bringt Asjas Vater die Familie nur knapp über die Runden.
Frauen, Jugendliche und Minderheiten wie die Roma gehören zu den am stärksten von Armut betroffenen Menschen in Bosnien-Herzegowina. Viele von ihnen finden keine Arbeit und leben am Rande der Gesellschaft. Mit dem IASI-Programm schafft die Caritas Einkommens- und Arbeitsmöglichkeiten und verbessert den Zugang zu Bildung für Kinder. So fördert sie die Inklusion benachteiligter Menschen, verbessert ihre Lebensperspektiven und bekämpft die Armut.
- Mit monatlich 50 Franken finanzieren Sie einem Kind eine Grundausstattung aus Hausschuhen, Unterwäsche und einem Trainingsanzug.
- Ein Stipendium von 600 Franken sichert einem Kind den integralen Schulzugang für ein Jahr.
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Titelbild: Asja lernt in der Tagesstätte, ihre Ängste zu überwinden. © Cat Norman Tahirović