Arbeit im Netz

Caritas-Märkte als Pulsmesser

Für Haushalte mit knappem Budget sind die Caritas-Märkte eine wichtige Anlaufstelle. Lebensmittel und Produkte des täglichen Bedarfs werden dort bis zu 70 Prozent günstiger verkauft – dank der Unterstützung von über 400 Produzenten, Lieferanten und Stiftungen.

2024 ist die Zahl der Verkäufe zum wieder- holten Mal gestiegen, wenn auch nur leicht. Das ist ein Zeichen dafür, dass immer mehr Menschen in finanzielle Not geraten. Gesunken ist hingegen der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr: von 17,8 auf 17,7 Millionen Franken. Grund sind gezielte Preissenkungen bei Grundnahrungs- mitteln – eine wichtige Massnahme, um allen Menschen eine ausgewogene Ernährung zu ermöglichen, unabhängig von ihren finanziellen Mitteln.

Gemeinsam aus der Schuldenfalle

Wer finanzielle Sorgen hat, erhält schnell und unkompliziert Unterstützung bei «SOS Schulden». Dabei handelt es sich um ein Angebot von Caritas Schweiz, vier regionalen Caritas-Organisationen und sieben Fachstellen. Sie wurden 2024 über 3‘000-mal um Hilfe gebeten – online, telefonisch oder persönlich.

Seit 2024 wird das Angebot durch ein Projekt mit der Alternativen Bank Schweiz ergänzt. Bei «Neustart» können Fachpersonen zinslose Darlehen für überschuldete Personen beantragen, wodurch ihnen der Weg aus der finanziellen Not erleichtert wird.

• Mehr zum regionalen Caritas-Netz

Damit es bei allen «klick» macht Digitale Teilhabe

Mit dem Handy ein Billett kaufen, via E-Banking Rechnungen bezahlen oder online eine Bewerbung einreichen: Digitale Technologien werden immer wichtiger, doch der Umgang damit ist für viele Menschen eine Herausforderung. Diverse regionale Caritas-Organisationen schaffen Abhilfe. In den Kantonen Luzern, Jura, Zürich, Bern, Solothurn, Freiburg und Neuenburg beantworten Freiwillige zu festen Zeiten konkrete Fragen. In Zürich und Luzern leiten Caritas-Mitarbeitende zudem Kurse zu digitalen Grundkompetenzen, im Kanton Waadt werden diese von geschulten Freiwilligen in Eins-zu-eins-Mentorings vermittelt.

• Digitale Unterstützung

Neue Chancen für Langzeitarbeitslose «Zéro chômeur»

Mit dem Projekt «Cantons zéro chômeur» bekämpfen die Westschweizer Caritas-Organisationen Langzeitarbeitslosigkeit auf innovative Art. «Plan A» umfasst Massnahmen, die inklusivere Einstellungspraktiken fördern. Greift der Ansatz nicht, kommt «Plan B» zum Zug: Via eine Online-Plattform werden Arbeitsuchende für befristete Einsätze an ein Netzwerk von Unternehmen vermittelt. Dafür wurden bereits die Profile von 150 Personen und die offenen Stellen von 12 Unternehmen erfasst.

• zerochomeur.org

Geschenkte Zeit stärkt Kinder «mit mir»

Das Caritas-Projekt «mit mir» vermittelt in 12 Kantonen freiwillige Personen, die sich als Patin oder Pate für benachteiligte Kinder einsetzen. Ende 2024 konnten 406 Kinder davon profitieren. Durch die Patenschaft werden sie in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt, ihre Eltern gewinnen Erholungsphasen und die «Göttis» und «Gottis» schätzen die Möglichkeit, an der Entwicklung eines Kindes teilzuhaben. Das bestätigt nun eine Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften: Die Patenschaften haben einen äusserst positiven Einfluss auf die Entwicklung der Kinder.

• «mit mir»-Patenschaften

Kleine Karte, grosse Wirkung KulturLegi

Die KulturLegi ermöglicht Menschen mit knappem Budget Zugang zu rund 4‘200 vergünstigten Angeboten in der ganzen Schweiz. 2024 wurde die Karte durch eine externe Studie evaluiert. Seit der ersten Wirkungsmessung 2015 stieg die Zahl der Nutzenden von 55‘000 auf über 197‘000.

Die Ergebnisse der Studie spornen an, das Produkt weiterzuentwickeln: Die KulturLegi verbessert die finanzielle Situation von mehr als zwei Dritteln der Nutzenden, 85 Prozent geniessen häufiger Kulturangebote, treiben öfter Sport oder profitieren von mehr Bildungsangeboten – und 99 Prozent der Befragten empfehlen die KulturLegi weiter.

• kulturlegi.ch

Weitere Informationen

• Standorte der regionalen Caritas-Organisationen

• Digitale Unterstützung

• «mit mir»-Patenschaften

• KulturLegi