La gente chiede a Siviglia l’esdebitazione dei Paesi finanziariamente più deboli.
La gente chiede a Siviglia l’esdebitazione dei Paesi finanziariamente più deboli.

Schulden in Hoffnung verwandeln

Schulden weltweit

Weltweit hungern mehr Menschen als je zuvor. Gleichzeitig kürzen die USA und andere reiche Länder massiv Gelder für die Entwicklungszusammenarbeit. Was tun? Das internationale Caritas-Netzwerk ruft dazu auf, ärmere Länder von ihren Schulden zu befreien.

Mehr als jede dritte Person auf der Welt lebt in einem Land, das mehr Geld für die Rückzahlung von ausländischen Schulden ausgeben muss, als es für die Grundversorgung wie Bildung oder den Gesundheitssektor einsetzen kann. Auch für die Bekämpfung der Armut und für die Anpassung an die fortschreitende Klimaerhitzung fehlt es diesen Staaten an Geld.

Die enorme, stetig wachsende Verschuldung der ärmsten Länder war auch ein zentrales Thema, als sich die UN-Mitgliedsstaaten Anfang Juli im spanischen Sevilla zur vierten Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung (FfD4) trafen. Die Schulden wären ein Hebel, mit dem sich die reicheren Länder wie die Schweiz stärker für die Interessen der ärmsten Länder einsetzen könnten. Um auf die Dringlichkeit des Problems aufmerksam zu machen, hat das internationale Caritas-Netzwerk die Petition «Turn Debt into Hope» lanciert, die von einem breiten Bündnis anderer zivilgesellschaftlicher Organisationen mitgetragen wird. Bis anhin wurde die Petition von über 140 000 Menschen rund um den Globus unterzeichnet.

Wie lassen sich künftige Schuldenkrisen verhindern?

Die Forderungen, welche die Caritas auch in Sevilla präsentierte, lauten: Die aktuelle Schuldenkrise muss gestoppt werden durch den Erlass von nicht tragbaren Schulden. Künftige Schuldenkrisen gilt es zu verhindern, indem das globale Finanzsystem reformiert wird und bessere Regelungen geschaffen werden. Doch in der Schlusserklärung der FfD4-Konferenz finden sich dazu leider nur unverbindliche Absichtserklärungen.

140 000 Menschen rund um den Globus haben die Petition bereits unterzeichnet.

Die Konferenz in Sevilla fand mitten in einer beispiellosen europaweiten Hitzewelle statt. Dies bewirkte jedoch keine besondere Sensibilität für Klimafragen. Dabei sind es gerade die Länder des Globalen Südens, welche am meisten unter der Klimakrise leiden. Dürren und andere extreme Wetterereignisse häufen sich und entziehen den Menschen ihre Lebensgrundlage.

Die Klimakrise erhöht den Finanzbedarf

Wer bezahlt dafür, dass sich diese Menschen den neuen Klimarealitäten anpassen können? Die Schweiz hat sich im Rahmen des Pariser Klimaabkommens verpflichtet, ihren Beitrag an die sogenannte internationale Klimafinanzierung fair auszugestalten. Davon sind wir heute noch weit entfernt. Das zeigt eine Analyse von Caritas Schweiz in Zusammenarbeit mit Alliance Sud. Der Beitrag zur Klimafinanzierung muss deutlich steigen; er darf nicht einfach wie bis anhin zulasten der Budgets für Armutsbekämpfung gehen. Gleichzeitig muss die Erhöhung des Schweizer Beitrags weiterhin auf Zuschüsse anstatt Kredite setzen, da sonst die Schuldenkrise verschärft werden würde.

Nach der Ernüchterung von Sevilla kommen neue UN-Konferenzen, die sich diesen dringenden Fragen stellen müssen.

Weitere Informationen

Titelbild: Engagierte Menschen fordern in Sevilla die Entschuldung der finanziell schwächsten Länder. © Jochen Wolf / Alliance Sud