
Lebensperspektiven trotz Flucht und Vertreibung
Geschätzte 281 Millionen Menschen leben als Flüchtlinge oder Migrierende ausserhalb ihres Herkunftslandes. 40 Prozent davon sind Kinder. Es gibt viele Gründe, warum sie ihre Heimat verlassen mussten: Krieg, Katastrophen, fehlende Lebensgrundlagen oder bittere Armut. Die Flüchtlinge sind dabei grossen Gefahren, Ausbeutung und Diskriminierung ausgesetzt.
Unsere Projekte gewähren Menschen auf der Flucht Schutz und schaffen neue Lebensperspektiven, wie die Geschichte von Fatima aus Syrien zeigt.
Fatima kann ihre Kinder in die Schule schicken
Seit zwölf Jahren leiden die Menschen in Syrien unter den Folgen von Krieg und bewaffneten Auseinandersetzungen. Die Bevölkerung ist ausgelaugt. Mit ihren Projekten vor Ort unterstützt Caritas Schweiz die Bedürftigsten – besonders die Kinder. So haben sie eine Chance, zu lernen, zu lachen und an die Zukunft zu glauben.

«Als mein Mann bei einem Busunfall ums Leben kam, stillte ich meine jüngste Tochter noch. Ich stand alleine da mit den fünf Kindern.»FatimaMutter und wittwe in syrien
Doch damit nicht genug. Die Familie musste vor den kämpferischen Auseinandersetzungen in Aleppo fliehen. Bis heute ist die Stadt schwer vom Krieg gezeichnet. Es ist kaum Geld für den Wiederaufbau vorhanden. Die Wirtschaft liegt brach.
Im Stadtteil Jabal Bedro, wo einst sehr schlichte, aber wohnliche Häuser standen, prägen Ruinen und Schutt das Bild. Hier hatten Fatima und ihr Mann gelebt. Hier war ihr Zuhause. Hierhin kehrten sie zurück. Strom und fliessendes Wasser gibt es nicht. Die Wände sind kahl. An eine gemütliche Einrichtung ist nicht zu denken. Wenn Fatima Glück hat, ergattert sie am Morgen eine Arbeit für den Tag. Meistens verarbeitet sie dann Obst und Gemüse und erhält dafür einen Hungerlohn.
Trotz der bitteren Armut ist es Fatima wichtig, dass die Kinder in die Schule gehen und das Rüstzeug für eine bessere Zukunft erhalten. Caritas Schweiz hilft ihr dabei. Zwei ihrer Kinder gehen täglich in den Förderungunterricht, um den Schulstoff vertiefen zu können. Sie üben Mathematik, Arabisch und Englisch. Fatima hat auch Geld von der Caritas erhalten – damit hat sie Medikamente und Schulbücher gekauft. Sie will ihren Kindern eine gute Schulbildung ermöglichen. Denn selbst wenn sie wieder aus ihrem Haus vertrieben werden oder fliehen müssen: Wissen kann ihnen niemand wegnehmen, wohin auch immer das Leben sie treibt.


Lebensbedingungen von gefährdeten Syrerinnen und Syrern verbessern
9'594 Syrerinnen und Syrer erhalten lebensrettende und lebenserhaltende Hilfe durch Geldtransfers, Bildung und Schutzmassnahmen.
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Titelbild: Nein, das ist kein Zuhause