Dara, 7 anni, Arun e Nian, entrambi di 9 anni, girano tutte le notti per le strade di Poipet, raccolgono rifiuti, vendono dolciumi e chiedono l’elemosina.
Dara, 7 anni, Arun e Nian, entrambi di 9 anni, girano tutte le notti per le strade di Poipet, raccolgono rifiuti, vendono dolciumi e chiedono l’elemosina.

Echte Perspektiven statt bloss überleben

Kambodscha: Patenschaft «Lebensmut für Kinder»

In Poipet leben viele Kinder im Elend. Dank unserer Partnerorganisation Damnok Toek können Dara, Arun und Nian zur Schule gehen. Auch Serey Rumny fand hier Unterstützung: Als kleiner Junge lebte er auf der Strasse, heute ist der 24-Jährige Lehrer.

Wir befinden uns in Poipet, einer Stadt im Nordwesten Kambodschas an der Grenze zu Thailand. Bekannt ist sie vor allem für eines: Casinos. In den Nachbarländern sind Wetten und Lotterie illegal, daher suchen viele Menschen ihr Glück in Kambodscha. Es ist schwülwarm und die Stadt pulsiert, obwohl es schon Mitternacht ist.

Im Getümmel sind auch zwei Mitarbeitende unserer Partnerorganisation Damnok Toek auf einer «Outreach-Tour» unterwegs. Sie suchen nach bettelnden oder arbeitenden Kindern, die von der Gratisschule der gemeinnützigen Organisation profitieren könnten. Oft reagieren die Kinder und Eltern aber gar nicht auf die Sozialarbeitenden. Sie haben kein Interesse an der Schule. Doch in dieser Nacht kommt es zu einer schönen Begegnung.

Drei Kinder, die lernen wollen

Dara (7), Arun (9) und Nian (9) ziehen wie jede Nacht durch die Strassen, sammeln Müll, verkaufen Süssigkeiten und betteln. Ihre Eltern sind wegen Drogenhandels im Gefängnis, deshalb leben sie bei ihrer Grossmutter in einem Slum. Dort staut sich unter ihrem Bretterverschlag das Wasser, überall liegt Müll, es stinkt und hat viele Mücken. Als die drei in dieser Nacht auf der Strasse von den Mitarbeitenden von Damnok Toek angesprochen werden, bleiben sie stehen und hören gespannt zu.

«Die Zeit hier bei Damnok Toek war so wichtig für mich und den weiteren Verlauf meines Lebens.»Serey RumnyFrüher Schüler bei Damnok Toek, heute Lehrer

Ein halbes Jahr später sind Dara, Arun und Nian fleissige Schulkinder. Jeden Nachmittag kommen sie pünktlich zum Unterricht. Die beiden Jungs haben es sogar in die Klasse für Fortgeschrittene geschafft. Damnok Toek stellt ihnen Schulkleidung, Unterrichtsmaterial sowie den Transport zur Schule zur Verfügung und sie erhalten ein warmes Abendessen. Nachts arbeiten sie zwar immer noch auf der Strasse. Doch mit einer Schulbildung haben sie die Chance auf eine bessere Zukunft.

Rivedersi dopo tanti anni: il direttore della scuola con Serey Rumny
Wiedersehen nach vielen Jahren: der Schuldirektor mit Serey Rumny. © Nicolas Honoré

Vom Strassenkind zum Lehrer

Serey Rumny (24) hat diese Chance genutzt. Seit fünf Jahren ist er Lehrer an einer öffentlichen Schule und kehrt während unseres Besuchs zum ersten Mal wieder an jenen Ort zurück, an dem er als Kind gefördert wurde: in das Schutzhaus und die Schule von Damnok Toek. Mit sechs Jahren wurde er von Beamten angesprochen und zur Organisation gebracht, die sein Leben verändert hat.

Serey hat die Schule und die Lehrpersonen nie vergessen. Er kennt noch all ihre Namen. Als er auf den Direktor trifft, freuen sich beide riesig über das Wiedersehen und tauschen ihre Nummern aus. Serey erzählt: «Die Zeit hier bei Damnok Toek war so wichtig für mich und den weiteren Verlauf meines Lebens. Ich könnte die Menschen hier nie vergessen. Ich bin so dankbar.»

Kinder erhalten Schutz und Perspektiven

Der Caritas-Projektpartner Damnok Toek führt in Poipet ein Schutzhaus und eine Schule für von Menschenhandel betroffene oder gefährdete Kinder. Sie können gratis zur Schule gehen und erhalten eine warme Mahlzeit. Nach der Grundschule wechseln sie auf eine private oder öffentliche Schule. Damnok Toek übernimmt die Schulkosten und schenkt den Kindern ein Fahrrad für den Schulweg. Für den Einstieg ins Berufsleben gibt es das «Future-Office», das sie bei der Jobsuche unterstützt.

Gut zu wissen
  • Mit 35 Franken finanzieren Sie 10 Schulbücher, die ein Kind in einem Schuljahr braucht.
  • Für 100 Franken erhält ein Kind ein Fahrrad für den Schulweg.
  • Mit 445 Franken können Sie ein Kind ein Jahr lang ernähren.

Weitere Informationen

Titelbild: Dara (7), Arun (9) und Nian (9) ziehen jede Nacht durch die Strassen von Poipet, sammeln Müll, verkaufen Süssigkeiten und betteln. © Nicolas Honoré