Einerseits richtet sich das Projekt an SGBV-Überlebende mit dem Ziel, über Frauenhäuser in Hargeisa, Burco und Borama einen sicheren Rückzugsraum anbieten zu können. In den Frauenhäusern stehen umfassende Services bereit wie medizinische Erstversorgung, eine würdevolle Unterkunft mit Verpflegung sowie psychotherapeutische Beratungsangebote. Ausserdem können die Frauen Lesen und Schreiben lernen, oder sich handwerklich weiterbilden und damit auch ein Stück Eigenständigkeit erlangen.
Andererseits sollen darüber hinaus traditionelle Unterstützungssysteme wie Clans angesprochen werden, sodass zukünftig weitere Gewalttaten und Übergriffe an Frauen und Mädchen vermieden werden können. Auch Regierungseinheiten wie Repräsentanten des Ministeriums für Soziales oder die Polizei sollen weitergebildet werden: Dazu zählen Aufklärungskampagnen zu SGBV, Trainings im Umgang mit SGBV-Überlebenden für Polizisten sowie Möglichkeiten der Prävention.
Weiterhin richtet sich das Projekt an Studentinnen, um bei ihnen ein Bewusstsein für SGBV und Frauenrechte zu etablieren. In Diskussionsrunden sollen Studentinnen darin bestärkt werden, sämtliche Formen von SGBV erkennen und bekämpfen zu können, sodass sie zukünftig als Vorbilder im privaten und politischen Raum agieren können. Insgesamt erreicht das Projekt mehr als 6'000 direkt Begünstigte und etwa 20'000 indirekt Begünstigte.
Sexuelle und geschlechterspezifische Gewalt in Somaliland ist weit verbreitet, auch wenn die meisten Fälle nicht zur Anzeige gebracht werden. Aktuell muss WAAPO monatlich im Durchschnitt 15 Frauen abweisen, da die drei Frauenhäuser ihre Kapazitätsgrenze erreicht haben. Caritas Schweiz möchte vor diesem Hintergrund eine langfristige Partnerschaft mit WAAPO eingehen, um die Schutzangebote für SGBV Überlebende ausweiten zu können, und um WAAPO als lokalen first responder in seiner Arbeit zu unterstützen.