Caritas Schweiz arbeitet mit dem Projektpartner Combos seit seiner Gründung im Jahr 1993 zusammen. Combos ist eine kolumbianische Nicht-Regierungs-Organisation (NGO) mit Sitz in Medellín, die sich für die Rechte von Kindern, Jugendlichen und Frauen einsetzt. Die NGO fördert die politische, ökonomische und soziokulturelle Inklusion benachteiligter Bevölkerungsgruppen mittels Bildungs-, Präventions- und Unterstützungsprogrammen. Die Interventionsgebiete der NGO liegen in den von Armut und Kriminalität geprägten Vierteln Medellíns, in denen sich seit dem Ausbruch der Migrationskrise im Nachbarland viele Venezolaner niedergelassen haben. Das Projekt hat zum Ziel, die soziale und wirtschaftliche Integration benachteiligter Bevölkerungsgruppen zu fördern und den Zugang zu rechtlicher und psychologischer Unterstützung zu gewährleisten.
Komponente 1 – Psychosoziale Betreuung und Rechtsberatung
Viele venezolanische Migranten haben auf der Flucht Traumatisches erlebt und können nicht über das Erlebte sprechen. Das Projekt ermöglicht 200 Migrantinnen sowie dem Betreuungspersonal von Menschen mit Behinderung psychosoziale Einzelbegleitung und betreut 200 venezolanische Kinder und Jugendliche in spezifischen Gruppenbetreuungen. Zudem bietet die Partnerorganisation Rechtsberatung für 200 Migrantenfamilien und 60 Betreuungspersonen von Menschen mit Behinderungen. Sie sollen die relevanten staatlichen Strukturen wie auch deren Abläufe besser kennenlernen, um ihre Rechte und die Rechte von Menschen mit Behinderungen effektiv geltend machen zu können.
Komponente 2 - Schulung und Weiterbildung
Insgesamt können 950 Kinder und Jugendliche, Migranten und Migrantinnen, Betreuungspersonen von Menschen mit Behinderungen und Mädchen von Schulungen und Weiterbildungen profitieren. 200 venezolanische und 200 kolumbianische Kinder und Jugendliche im Alter von 6-18 Jahren, 200 Betreuungspersonen, 200 Personen aus venezolanischen Familien, sowie 150 Mädchen im Alter von 12-18 Jahren erhalten Schulungen zu Rechtsgrundlagen und zur besseren Nutzung von Informationstechnologien. Zudem werden Schulungen zu Risikoprävention durchgeführt. Dabei lernen die Betreuerinnen und die Jungen und Mädchen, wie sie sich vor sexueller Ausbeutung, Drogen- und Menschenhandel schützen können.
Komponente 3 - Wirtschaftliche Integration
Das Projekt unterstützt die wirtschaftliche Eingliederung von 60 venezolanischen Migrantenfamilien mit dem Einrichten des Fonds „Plántate“ (zu Deutsch: Steh auf!). Dieser ist ausgerichtet auf die Finanzierung von Aus- und Weiterbildungen im Bereich Buchhaltung, Wirtschaft und Verkauf. Zudem können die Migranten und Migrantinnen Darlehen beantragen, die zu vorteilhaften, individuell vereinbarten Bedingungen zurückbezahlt werden können.
Komponente 4 - Gesellschaftlicher Zusammenhalt und soziale Integration
Um Fremdenfeindlichkeit gegenüber Menschen mit Migrationshintergrund und Ausgrenzung von Menschen mit Behinderungen entgegenzuwirken, fördert das Projekt die soziale Integration durch vier Öffentlichkeitskampagnen und 24 Stadtführungen für rund 200 venezolanische Migranten und Migrantinnen. Die Partnerorganisation organisiert wöchentliche Kurse in Dokumentation und Fotografie für 60 venezolanische und kolumbianische Kinder, in denen sie ihre eigenen künstlerischen Produkte entwickeln können. Zudem erarbeiten die am Projekt beteiligten Bildungseinrichtungen Strategien, wie Kinder mit Behinderungen und Kinder aus Migrantenfamilien besser in den bestehenden Schulbetrieb integriert werden können. Dazu werden Workshops für 80 Lehrer organisiert. In den Schulzentren werden 120 Migrantinnen und Betreuungspersonen dazu ermuntert, ihre Erfahrungen niederzuschreiben und ihre Geschichte zu erzählen, welche anschliessend in einem Sammelband veröffentlicht werden.