Prävention und Schutz vor Covid-19 (PCPR II)

Die Covid-19-Pandemie hat Südamerika schwer getroffen. Lateinamerika und die Karibik wiesen bis Ende August 2021 20% aller weltweiten Covid-19-Fälle und ein Drittel aller Todesfälle auf. Die Krise stellt den Kontinent vor weitreichende Herausforderungen, die den Schutz sowie die Grundversorgung der ärmsten Bevölkerungsgruppen gefährden. Viele Bevölkerungsgruppen schlittern zudem in die extreme Armut. Sie sind bedeutenden Einkommensverlusten ausgesetzt und können ihre Grundbedürfnisse nicht mehr decken.
Kolumbien, Peru und Brasilien sind sehr wichtige Aufnahmeländer der bereits über 5 Millionen geflüchteten Venezolaner und Venezolanerinnen und beherbergen zusammen fast 3 Millionen Flüchtlinge. Das stellt diese Länder vor grosse Herausforderungen. Besonders die ohnehin armen, strukturschwachen und von Arbeitslosigkeit gezeichneten Grenzgebiete sind nicht in der Lage, die Grundversorgung der Migrantinnen und Migranten aufrecht zu erhalten. Ihre Lebensbedingungen sind prekär und verschlimmern sich durch die Corona-Krise. Viele Gemeinden, darunter auch indigene Gemeinschaften und die Bevölkerung, die in abgelegenen Gebieten wohnen, haben keinen Zugang zu medizinischer Versorgung.
Die Grundversorgung und der Schutz gegen die Covid-19-Pandemie soll durch Sofort- und Präventionsmassnahmen sichergestellt werden. Die vulnerabelsten Bevölkerungsgruppen werden darin gestärkt, gegenüber den Auswirkungen der Pandemie widerstandsfähig zu bleiben. Die Aktivitäten richten sich spezifisch nach den Bedürfnissen von besonders stark gefährdeten Menschen wie Migrantinnen und Migranten, Binnenvertriebenen, indigenen Bevölkerungsgruppen, Kindern, älteren Menschen oder Schwangeren. In der Region sind zudem viele Bevölkerungsgruppen von bewaffneten Konflikten betroffen – insbesondere in Kolumbien –, die auch unterstützt werden.
Das Projekt wird in den Grenzregionen Brasiliens, Kolumbiens und Perus umgesetzt und will insbesondere auch abgelegene Orte erreichen. Anhand eines multisektoralen Ansatzes erreicht es rund 46 296 Schutzbedürftige direkt.
Um die Grundbedürfnisse der Bevölkerung sicherstellen zu können, werden Bargeldüberweisungen vorgenommen. Mit dieser Geldmenge können die begünstigten Menschen Grundbedürfnisse wie Nahrungsmittel, Hygieneartikel, Miete, Medikamente oder ärztliche Behandlungen sichern. Zudem werden betroffene Personen den Gesundheitssystemen zugewiesen und über das Projekt Transporte zu entsprechenden Gesundheitseinrichtungen finanziert. Die Menschen erhalten zudem psychologische Unterstützung.
Für diejenigen Bevölkerungsgruppen, die keinen Zugang zu Bargeldüberweisungen haben, werden Lebensmittelpakete und Hygienekits verteilt. Diese enthalten unter anderem Schutzmaterial gegen Covid-19. Schliesslich werden auch Aufklärungs- und Sensibilisierungskampagnen durchgeführt.
Das Regionalprojekt ist in den Themenfeldern Migration und Humanitäre Hilfe verortet und fokussiert auf die Themen "Schutz" sowie "Deckung der Grundbedürfnisse". Durch die Verteilung von Bargeld erhalten die Betroffenen Entscheidungsfreiheit und werden in ihrer Würde und Mündigkeit gestärkt. Die Überweisungsbeträge werden in Koordination mit gesetzlichen Normen und Praktiken anderer grosser Hilfsorganisationen und UN-Organisationen festgelegt. Die betroffenen Menschen werden anhand eines etablierten Protokolls ausgewählt, sodass sichergestellt ist, dass die bedürftigsten Bevölkerungsgruppen erreicht werden. Wenn Pakete und Kits direkt verteilt werden, wird sichergestellt, dass lokale Gewohnheiten und kulturelle Aspekte berücksichtigt werden.
Das Projekt arbeitet nach dem Sektorenprinzip der Humanitären Hilfe und ist eingebettet in das regional koordinierte Unterstützungsprogramm der Vereinten Nationen.
Thema
Migration
Projektdauer
15.10.2021 – 31.10.2022
Budget
4'448'520 Schweizer Franken
Projektgebiete
Brasilien (Roraima, Amazonas, Rondonia, Acre, Paraiba), Kolumbien (Arauca, Norte de Santander), Peru (Lima, Arequipa, Madre de Dios, Tacna, Iquitos)
Zielgruppen
Vulnerable Flüchtlinge und Migrantinnen, Indigene, und Einwohnerinnen der Aufnahmegemeinden (insbesondere Frauen, Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Behinderung, Schwangere, LGBTQI Bevölkerung)
Finanziert durch
DEZA, EU Katastrophenschutz und humanitäre Hilfe
Tel: +41 41 419 22 22
info @caritas .ch