Das zentrale Ziel des Projekts besteht darin, die Resilienz der von Ernährungsunsicherheit betroffenen Bevölkerung in der Provinz Batha in Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren und den tschadischen Behörden zu stärken. Das Projekt wird im Auftrag von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) des Schweizer Aussendepartements umgesetzt und sieht eine Laufzeit von rund dreieinhalb Jahren vor. Nach einer Planungsphase von fünf Monaten startet im Oktober 2020 voraussichtlich die erste Umsetzungsphase (2020 – 2023).
Durch den Nexus-Ansatz verbindet das Projekt sowohl humanitäre und entwicklungspolitische Perspektiven sowie die Arbeitsfelder Ernährungssicherheit und Klima mit einer starken Gouvernanz-Komponente. Als solches ist die Einrichtung eines partizipativen Koordinations- und Aktionsmechanismus ein zentraler Aspekt des Projekts. Dadurch stellt Caritas Schweiz den Miteinbezug relevanter staatlicher und nicht-staatlicher Akteure und Interessensvertreter sicher. Ziel ist es, alle betroffenen Parteien in die Entwicklung von lokalen Strategien und gezielten Aktivitäten zur Bekämpfung der Ernährungsunsicherheit zu integrieren und ihre Kapazitäten, Beteiligung und Eigenverantwortung in diesem Prozess zu stärken. Um die festgesetzten Ziele des Projekts langfristig zu erreichen, ist eine starke Zusammenarbeit und eine effektive Koordination zwischen NGOs, Behörden, Organisationen der Zivilgesellschaft und dem privaten Sektor unerlässlich. Als vernetzender Akteur begleitet Caritas Schweiz die Partner bei der Entwicklung und Umsetzung der entsprechenden Massnahmen, der Struktur, der Zusammensetzung und Rollen, der Arbeits- und Kommunikationsmethoden und der Finanzierung. Neben dieser organisatorischen Begleitung werden die Akteure zudem in anderen Bereichen wie Dialog und Konfliktmanagement geschult.
Als zweite Komponente zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit gegen Ernährungsunsicherheit, sieht das Projekt humanitäre Nothilfemassnahmen vor. Konkret wird während ertragsarmen Jahreszeiten saisonale Nahrungsmittelhilfe für Haushalte/Einzelpersonen geleistet, die als äusserst anfällig für Nahrungsmittel- und Ernährungsunsicherheit identifiziert wurden. Diese Massnahmen werden durch Unterstützungsleistungen, wie zum Beispiel die Schaffung eines erhöhten Hygiene- und Ernährungsbewusstseins, die technische Unterstützung in der Gemüseproduktion, den Wiederaufbau von Vermögenswerten und den Aufbau technischer Kapazitäten zum nachhaltigen Management natürlicher Ressourcen, ergänzt.
Der Nexus-Ansatzes führt zudem zu einer Reihe von reproduzierbaren, evidenzbasierten Ansätzen, einer besseren Koordination und einem Wissensmanagement. Diese Ergebnisse des Nexus-Ansatzes sollen lokale Akteure und die tschadische Regierung davon überzeugen sollen, Ressourcen für Nexus-basierte Interventionen in Batha und anderen Regionen bereitzustellen. Auf diese Weise trägt das Programm dazu bei, humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit stärker zu verknüpfen und die Wirksamkeit der Hilfe zu erhöhen.
Das Projekt reiht sich ein in die drei aktuellen Arbeitsfelder des Landesprogramms Tschad (2017-2020): Ernährungssicherung und Märkte, DRR und Klima und Humanitäre Hilfe. Zudem profitiert das Projekt von Synergien mit anderen Projekten von Caritas Schweiz, die ebenfalls im Tschad realisiert werden. Dies sind einerseits die DEZA-Mandate zu Bildung und Einkommen (FORMI) und zum Aufbau von Erdnuss-, Sesam- und Karité-Wertschöpfungsketten (SODEFIKA II) und andererseits das Projekt zur nachhaltigen Verbesserung der Lebensbedingungen der einheimischen Bevölkerung und von Vertriebenen, unterstützt durch die Europäische Union (DIZA). Alle gegenwärtigen Projekte von Caritas Schweiz werden mit verschiedenen, teilweise langjährigen lokalen Partnern umgesetzt.