All diese Ansätze sind dann am erfolgreichsten, wenn sie auf eine solide Informationsbasis zu Wetter, Wasser und Klima aufbauen. Solche Weather, Water and Climate Services (WWCS) können Frühwarnsysteme, agronomische Entscheidungshilfen oder langfristige Klimaszenarien als Grundlage für die Anpassung an den Klimawandel beinhalten. In Tadschikistan sind WWCS allerdings weder mit der notwendigen Qualität und Abdeckung verfügbar, noch existiert auf der Anwenderseite die Kapazität, sie produktiv zu nutzen.
Die Prozesse hinter der Bereitstellung und Nutzung von WWCS gehen weit über die lokale Ebene hinaus, auf der die Caritas traditionell arbeitet. Sie beziehen Akteure aus dem gesamten Spektrum von national (Wetterdienst, Ministerien) bis hin zu lokalen Bauern und ihren Vereinigungen mit ein. Um dieses weite Spektrum wirksam ansprechen zu können, hat Caritas mit der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) ein Rahmenabkommen unterzeichnet, unter dem die beiden Organisationen ihre jeweiligen Erfahrungen und Netzwerke zusammenbringen, um WWCS über die «letzte Meile» hinweg für ländliche Nutzer zugänglich zu machen. Für dieses Projekt bringen zusätzlich MeteoSchweiz, das Schweizer WSL Institut für Schnee und Lawinenforschung (SLF) sowie das European Center for Medium Range Weather Forecasts (ECMWF) ihre Expertise ein und unterstützen ihre jeweiligen tadschikischen Amtskolleginnen und -Kollegen.
Caritas hat in zahlreichen verwandten Projekten gelernt, dass solche Innovationen nur nachhaltig Bestand haben können, wenn sie allen Beteiligten unmittelbar Vorteile bringen. Dem Projekt liegt daher das Verständnis einer Wertschöpfungskette zugrunde, in der alle beteiligten Akteure berücksichtigt sind und in der der Ausarbeitung des business case zentrale Bedeutung zukommt.