Das vorliegende Projekt ist eine Fortsetzung und Erweiterung von zwei Wasserprojekten, welche unsere Partnerorganisation Caritas Corocoro mit Erfolg in zwei anderen Bezirken des Departements La Paz umgesetzt hat. Diese Projekte führten zu einer spürbaren Verbesserung der Lebensqualität, insbesondere der Gesundheit der beteiligten Familien, die nun dank der installierten Hausanschlüsse während 24 Stunden am Tag über Wasser in ausreichender Menge und Qualität für Konsum und persönliche Hygiene verfügen.
Dieses neue Vorhaben kommt insgesamt 415 Familien oder rund 2‘200 Personen in 13 Gemeinden der Bezirke Umala, Santiago de Machaca und Calacoto zugute, welche aktuell über keine sichere Trinkwasserquelle verfügen. Dank dem Projekt erhalten diese Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser in genügender Menge und Qualität und werden befähigt, ihre eigenen sanitären Anlagen zu errichten. Ausserdem werden ihnen grundlegende Hygienekenntnisse vermittelt. Ziel des Projektes ist es, einen Beitrag zum nachhaltige Management von Wasserressourcen und den verbesserten Zugang zu sauberem Trinkwasser und Hygiene im bolivianischen Hochland zu leisten.
Um den Menschen den Zugang zu sauberem Trinkwasser in ausreichender Menge zu ermöglichen, werden in den 13 Gemeinden Wasserversorgungsanlagen gebaut. Dabei handelt es sich je nach den geo- und hydrologischen Verhältnissen um Pumpen- oder Gravitationssysteme. Mit Unterstützung des Projekts werden die Wasserfassung, das Wasserverteilnetz, die Hausanschlüsse sowie weitere notwendige Infrastrukturen installiert oder ausgebaut. Alle Bauvorhaben sind in die operativen Jahrespläne der Gemeinden integriert und mit einem Beitrag 10 – 15% an den Gesamtkosten in den entsprechenden Haushaltsbudgets eingeschrieben. Parallel dazu werden die Gemeindemitglieder für den Bau und die Nutzung von Toiletten/Latrinen sensibilisiert. Bei der Errichtung dieser Anlage werden die Familien vom Bautechniker des Projekts beraten und begleitet.
Für den Betrieb und die Wartung der Wasserversorgungsanlagen sowie das Einziehen und die Verwaltung der Verbrauchsgebühren wird in jeder Gemeinde ein sogenanntes Wasserkomitee gebildet.
Diese Gremien sind ein entscheidender Faktor für das gute Funktionieren und die Nachhaltigkeit der errichteten Infrastruktur. Die verbrauchsabhängigen Gebühren sind ein weiterer wichtiger Aspekt für das nachhaltige Funktionieren der Anlagen. Sie werden für die Instandhaltung der Installationen und allfällige Reparaturarbeiten verwendet.
Ein neues Element ist der direkte Einbezug der Bezirksbehörden in die Begleitung und Überwachung der Projektaktivitäten, namentlich die Beratung und Begleitung der Wasserkomitees. Zu diesem Zweck werden die zuständigen technischen Mitarbeiter der Bezirksverwaltung vom Projektteam geschult. Die Idee hinter diesem Schritt ist, dass die Bezirksverwaltung diese Funktion auch nach Ablauf des Projekts weiterhin wahrnimmt und somit die Funktionsfähigkeit der Wasserkomitees und folglich die Nachhaltigkeit der Wasserversorgungssysteme besser gewährleistet ist. Neu wird auch ein Fokus auf den Schutz von elementaren Wasserquellen gelegt, durch die die Wasserverfügbarkeit in den Gemeinden weitestgehend sichergestellt wird.
Die Projektaktivitäten zielen darauf ab, innerhalb und über die Gemeinden hinweg Strukturen und Instrumente zu etablieren, um gemeinsame Massnahmen zum Schutz der Quellen in Kraft zu setzen. Dazu gehören Sensibilisierungsmassnahmen auf Gemeinde-Wasserkomitee- und Behördenebene um ein Bewusstsein für das Problem zu schaffen. In einem zweiten Schritt werden in den jeweiligen Gemeinden im Rahmen von partizipativ erarbeiteten Aktionsplänen konkrete Massnahmen zum Schutz der Quellen und zur rationalen Nutzung des Wassers umgesetzt.