Zum Beginn des achten Jahrs der Syrienkrise trägt die Zivilbevölkerung weiterhin die Hauptlast eines Konfliktes, der geprägt ist durch unvergleichbares Leid, Zerstörung und die Verachtung von Menschenleben. 13,1 Millionen Menschen in Syrien sind abhängig von humanitärer Hilfe, 3 Millionen davon sind gefangen in belagerten und schwer erreichbaren Gebieten, wo sie grossen Risiken ausgesetzt sind. Über die Hälfte der syrischen Bevölkerung hat aus ihren Wohnungen und Häusern fliehen müssen - viele von ihnen wurden mehrfach vertrieben. Kinder und Jugendliche machen über die Hälfte aller Vertriebenen aus und die Hälfte derer, die auf humanitäre Hilfe angewiesen sind.
Homs, die drittgrösste Stadt Syriens, war seit Beginn des Konfliktes Austragungsort von heftigen Gefechten zwischen den syrischen Regierungstruppen und der Opposition. Heute ist Homs eine der meistzerstörten Städte des Landes. Von den einst 1,4 Millionen Einwohnern wurde mehr als die Hälfte vertrieben oder getötet. Gemäss Schätzungen wurden rund 83 Prozent der Gebäude mindestens teilweise zerstört. Diejenigen Familien, welche nach dem Ende der Kämpfe in die Altstadt zurückgekehrt sind, haben alles verloren und leben unter schwierigsten Bedingungen in grosser Armut. Inmitten der Ruinen haben kleine Läden wieder geöffnet. Aber die ökonomische Krise verhindert die Rückkehr zur Normalität.
Die Preise für Lebensmittel sind in ganz Syrien stark gestiegen. In Homs kosten Gemüse, Früchte, Fleisch oder Milchprodukte zehn- bis fünfzehnmal mehr als vor der Krise. Auch andere Güter des täglichen Bedarfs wie Kleider sind teuer geworden und die meisten Menschen haben durch die Kämpfe ihre Arbeit verloren. Viele Familien können sich deshalb ihre Grundversorgung nicht mehr leisten. Im vergangenen Winter gab es zu wenig Heizmaterial und Stromausfälle von bis zu 18 Stunden pro Tag. Die Preise für Heizmaterial stiegen daraufhin ins Unermessliche.