Das Projekt leistet einen Beitrag zur nachhaltigen Armutsbekämpfung von insgesamt 1'120 bedürftigen libanesischen Familien und syrischen Flüchtlingen im Libanon. Durch das Projekt wird sozialer Wohnungsraum renoviert, Einkommensmöglichkeiten im Bauwesen geschaffen und ein Sozialfonds für die Mieteinnahmen eingerichtet. Der Fonds wird auf Grundlage von eigens ausgearbeiteten Fonds-Richtlinien für soziale Unternehmungen verwendet.
Die Wohnungsgebäude befinden sich im Eigentum von Caritas Libanon in Dekwaneh und sind Teil ihres Sozialwohnungsprogramms. Die Wohnungen werden instandgesetzt, um Zugang zu sicheren und menschenwürdigen Unterkünften für bedürftige libanesische Familien zu bieten. Dafür werden pro Wohnung Renovierungspläne erstellt, in denen Massnahmen für höhere Energieeffizienz besondere Berücksichtigung erhalten. Je nach Bedarf werden in den Wohnungen Türen und Fenster abgedichtet oder ersetzt, Decken versiegelt, Bäder renoviert und energieeffiziente Boiler und Lichter installiert. Ausserdem wird die Hausfassade ausgebessert sowie die Gebäudestruktur verstärkt.
Für den Bezug der Sozialwohnungen werden Kriterien festgelegt, nach denen bedürftige Familien vorrangig vergünstigten Wohnraum erhalten. Mietverträge werden dafür mit den Familien geschlossen bzw. bestehende Verträge aktualisiert. Ausserdem werden die Familien durch Sozialarbeiterinnen und -arbeiter in den nahegelegenen Gemeindezentren von Caritas Jordanien beraten und bei weiterem Bedarf intern oder extern an andere Organisationen vermittelt. Für die Reparaturarbeiten wird ein Cash-for-Work-Beschäftigungsprogramm durchgeführt, bei dem syrische Flüchtlinge und bedürftige Libanesinnen und Libanesen angestellt werden und Zugang zu legalem Einkommenserwerb erhalten. Neben der Generierung von Einkommen werden dadurch die Fähigkeiten der Mitarbeitenden im Bauwesen erweitert.
Die Mieteinnahmen aus den Sozialwohnungen fliessen in einen Sozialfonds von Caritas Libanon, der dafür im Rahmen des Projekts eröffnet wird. Durch den Sozialfonds werden weitere soziale Projekte unterstützt, wodurch ein Beitrag zur längerfristigen Finanzierung von Sozialunternehmungen entsteht. Die Verwendung des Sozialfonds wird durch Richtlinien geregelt, die mit Unterstützung eines Experten ausgearbeitet wurden.
Das Projekt ermöglicht eine praktische Umsetzung von sowohl humanitärer Hilfe als auch Entwicklungszusammenarbeit und entspricht daher in hohem Mass den Bedürfnissen in einer langanhaltenden Krise. Insbesondere trägt die Schaffung eines langfristigen und skalierbaren Finanzierungsmechanismus von Sozialprojekten zur nachhaltigen Armutsbekämpfung auch weit nach Projektende bei. Angesichts des Rückgangs an internationalen Hilfsgeldern für die Region und der gleichzeitig andauernden Krise erfüllt dieses Projekt somit die Bestrebungen von Caritas Schweiz zur Lokalisierung von Hilfe und Verknüpfung von kurzfristiger humanitärer Hilfe mit langfristig ausgerichteter Entwicklungszusammenarbeit (Nexus).