Ziel des Projekts ist es, dass Kleinbauernfamilien in Delatte bessere Erträge durch eine verbesserte und umweltschonende Landwirtschaft erzielen. Dabei unterstützt Caritas Schweiz insgesamt 1’450 Kleinbauernfamilien, die hauptsächlich von Subsistenzwirtschaft leben und in Bauernorganisationen organisiert sind.
Im Rahmen des Projekts haben 270 Bäuerinnen und Bauern die Möglichkeit an Schulungen teilzunehmen, in denen sie sich Wissen über umweltschonende Massnahmen aneignen können, zum Beispiel darüber, welche Baumsorten Erdrutsche am besten verhindern. Ebenso werden für 350 Kleinbauern und -bäuerinnen Weiterbildungen zu den Auswirkungen und dem Umgang mit dem Klimawandel angeboten. Ein zusätzlicher Workshop für 270 Teilnehmende beschäftigt sich vorrangig mit Anpflanzungstechniken.
Einen wichtigen Bestandteil des Projekts bilden auch Wiederaufforstungen. Hierfür werden insgesamt 191'000 Wald- und Obstbaumkeimlinge in Baumschulen gepflanzt. Mit dem Ziel neue, vor Ort unbekannte Sorten im Projektgebiet zu verbreiten, wird ein Teil der Keimlinge auf Schulungsfeldern gepflanzt. Darüber hinaus werden die Setzlinge gegen einen geringen Beitrag an interessierte Kleinbauernfamilien vergeben. Die Nutzerinnen und Nutzer der Pflanzen werden regelmässig durch Besuche von Agrarexperten auf ihren Feldern unterstützt. Insgesamt profitieren von den Wiederaufforstungen 760 Kleinbauernfamilien.
Zum Schutz vor Bodenerosion werden an den Berghängen Nützlingsstreifen gepflanzt (siehe Foto oben). Geplant ist es, mehrere Grünstreifen mit einer Gesamtlänge von 70'000 Metern zu errichten.
Bereits in einem vorherigen Projekt in Petit-Goâve erwiesen sich der Anbau bestimmter Gemüse- und Gewürzsorten als auch die Kaninchenzucht als eine beliebte und gewinnbringende Quelle zur Diversifizierung des Einkommens. Auch in diesem Projekt werden diese kleinen Wirtschaftszweige unterstützt. Ein besonderes Augenmerk bei der Anlage von kleinen Gemüsegärten wird auf die Begleitung von Frauen und Frauenorganisationen gesetzt. Die Autonomie der Frauen soll hier gefördert werden, auch sollen Frauenorganisationen als Wegbereiter für eine produktive und umweltschonende Wirtschaftsweise agieren. Die Förderung der Kaninchenzucht bietet sich insbesondere an, da diese mit den Anpflanzungen aus den Nützlingsstreifen gefüttert werden können. Für den nachhaltigen Erfolg der Kleintierzüchtungen bildet das Projekt zudem zehn paraprofessionelle Tierärzte aus. Insgesamt werden 160 Familien bei der Kaninchenzüchtung unterstützt.
Eine weitere Projektkomponente unterstützt 30 potenzielle Produzentinnen und Produzenten bei der lokalen Herstellung qualitativ hochwertiger Samen. Diese Massnahme leistet einen wesentlichen Beitrag zur Gewährleistung der Nahrungsmittelsouveränität der Kleinbauernfamilien vor Ort.
Einen wichtigen Teil des Projekts bildet auch die Unterstützung bereits bestehender Bauernorganisationen sowie ihre Verlinkung mit Organisationen in anderen Teilen des Landes. Insbesondere soll der Austausch zum Thema ökologische Landwirtschaft gefördert werden.