Die Strategie des Projekts liegt darin, gezielt in die nächste Generation zu investieren. So sollen einer- seits der Zugang zu Wasser und sanitären Einrichtungen für Schulkinder verbessert (Komponente 1) und andererseits Wissen zur Ernährung sowie einer nachhaltigen Nutzung der landwirtschaftlichen Ressourcen vermittelt werden (Komponente 2). Hierzu wird in zehn Schulen das Blue-School-Konzept mit Massnahmepaketen zur verbesserten Wassernutzung gefördert respektive eingeführt. Die tiefe Einschulungsrate von benachteiligten Mädchen wird durch das «Goats for Girls»-Konzept angegangen (Komponente 3). Die vierte Komponente fokussiert sich auf die Nachhaltigkeit und Weiterverbreitung des Erlernten. Hierbei ist das Ziel, den Familienmitgliedern der Schüler und der Dorfbevölkerung ein gesteigertes Bewusstsein für nachhaltige Wassernutzung und umweltfreundliche Anbaumethoden zu vermitteln. Ein besonderer Fokus liegt auf der Institutionalisierung und dem Erreichen lokaler Entscheidungsträger. Dies wird durch das Einbeziehen von Regierungsbehörden sowie Veran- staltungen zum Erfahrungsaustausch auf Makro-, Meso-, und Mikroebene erreicht.
Komponente 1: Wasserversorgung und Hygiene
Dies beinhaltet den Aufbau und die Sanierung der Trinkwasserversorgung in den Schulen. Zusätzlich zum Verlegen von Wasserleitungen wird in einer Schule eine mit Photovoltaik betriebene Pumpe instal- liert. An jenen Schulen, in denen es bislang noch keine sanitären Anlagen gibt, werden neue Latrinen, getrennt für Mädchen, Buben und Lehrer, sowie Einrichtungen zum Händewaschen errichtet. Nebst der Infrastruktur umfassen die Aktivitäten auch das Unterrichten von Methoden zur Verbesserung der Hygiene. Hierfür kommt die von Caritas Schweiz speziell für Kinder entwickelte CHAST-Methodik (Children Hygiene and Sanitation Training) zum Einsatz. Lehrerinnen und Lehrer werden dadurch in Kursen durch Blue-School-Expertinnen und -Experten zu Vermittlern ausgebildet und die Kinder werden spielerisch an die Thematik von Hygienepraktiken herangeführt und mit den Ursachen von Krankheiten vertraut gemacht
Komponente 2: Blue-School-Konzept fördern (5 bestehende/5 neue Schulen)
Diese Komponente umfasst eine den Bedingungen angepasste Planung und Einrichtung von Schulgärten an fünf Schulen. Bei den fünf bereits bestehenden Gärten wird das Bewässerungssystem auf deren Funktionalität getestet und falls nötig repariert. Gleiches gilt für die Gartenumzäunung, welche entweder neu erstellt oder instandgesetzt werden. Durch das Konzept der Schulgärten wird den Schulkindern Wissen über eine nachhaltige Nutzung von Land und Boden und ein gesteigertes Be- wusstsein über Ernährung und vitaminreiche Lebensmittel sowie umweltfreundliche Anbaumethoden vermittelt. Parallel dazu wird auch der richtige Umgang mit Abfall thematisiert und mittels Depots für abbaubaren Kompost und Abfalleimern auf dem Schulgelände in die Realität umgesetzt. Das Anpflanzen von Bäumen auf dem Schulgelände trägt dazu bei, dass die Schulkinder die Grundelemente einer guten Bodenbewirtschaftung erlernen. In Landwirtschafts-Clubs wird ein regelmässiger Austausch gefördert.
Komponente 3: Unterstützung der am stärksten benachteiligten Mädchen
Ziel dieser Intervention ist es, 40 der am stärksten benachteiligten Mädchen mit je drei übergebenen Ziegen zu fördern, sodass sie ihre Chancen auf einen Schulverbleib respektive -abschluss erhöhen können. Die Mädchen, zwischen 7- und 15-jährig und von einem speziell dafür konzipierten Komitee ausgewählt, sind verantwortlich für die Haltung der Tiere und können durch den Verkauf von Tierprodukten und jungen Lämmern zum Familieneinkommen beitragen oder die Schulgebühren bezahlen. Zum Thema Tierhaltung erhalten die Mädchen und ihre Familien spezifische Trainings und Begleitung. Im Sinne eines über die Projektdauer hinaus reichenden Weitergabezyklus wird das erstgeborene Lamm weitergegeben, so dass in einer ersten Runde mindestens 40 weitere Mädchen profitieren können.