Engagement im Asyl- und Integrationsbereich

Kanton Schwyz

Caritas Schweiz ist im Kanton Schwyz zuständig für die Unterbringung, Betreuung und Beratung von asylsuchenden, geflüchteten und vorläufig aufgenommenen Personen.

Im Auftrag des Kantons führt die Caritas Asylunterkünfte und leitet Programme zur Beschäftigung, psychischen Gesundheit und beruflichen Integration. Zudem ist Caritas Schweiz von der Gemeinde Arth für die Unterbringung, Betreuung und Beratung von Personen im Asylwesen mandatiert. Darüber hinaus engagiert sich die Caritas im Kanton Schwyz mit einem Patenschaftsprojekt und der Rückkehrberatung.

Engagement in den kantonalen Asylunterkünften

Caritas Schweiz führt im Auftrag des Kantons Schwyz die Durchgangszentren (DZ) in Morschach, Ibach und Brunnen sowie die Zentren und Wohngruppen für unbegleitete minderjährige Asylsuchende («mineurs non accompagnés», kurz MNA) in Bennau, Einsiedeln, Küssnacht, Goldau, Steinen und Altendorf.

Hier leben asylsuchende (Status N), schutzsuchende (Status S) und vorläufig aufgenommene Personen (Status F) sowie anerkannte Flüchtlinge (Status B), welche vom Bund dem Kanton Schwyz zugewiesen werden. Sie bleiben für einige Wochen oder Monate in den Zentren, bis sie von der kantonalen Abteilung Asylwesen einer Gemeinde zugewiesen werden oder im Falle der anerkannten Flüchtlinge eine eigene Wohnung finden.

In dieser Zeit werden die Bewohnerinnen und Bewohner auf das künftige Leben in der Schweiz vorbereitet. Sie erwerben elementare Deutschkenntnisse und setzen sich mit den Grundzügen und Regeln der schweizerischen Gesellschaft auseinander. Die Bewohnenden werden fachlich betreut und haben eine fixe Tagesstruktur.

Zudem führt Caritas Schweiz das Rückkehrzentrum Tiefenrüti in Küssnacht. Hier leben Asylsuchende, die einen rechtskräftigen negativen Asylentscheid erhalten haben und die Schweiz verlassen müssen. Sie werden bis zu ihrer Ausreise in kantonalen Rückkehrzentren untergebracht, wo ihnen Nothilfe gewährt wird.

Einblick: Mona mittendrin im Asylzentrum Biberhof

Beschäftigungsprogramm

Caritas Schweiz leitet im Auftrag des Kantons Schwyz ein Beschäftigungsprogramm für geflüchtete, asylsuchende und vorläufig aufgenommene Personen mit den Statuskategorien F, N und B.

Die Teilnehmenden können verschiedensten Tätigkeiten nachgehen, beispielsweise die Bekämpfung von Neophyten, die Pflege von Wald- und Landschaftsschutzgebieten, Instandhaltungsarbeiten an Forst- und Wanderwegen sowie das Räumen von Schlägen und Bächen. Unterstützung wird auch Vereinen und Gemeinden angeboten, insbesondere beim Auf- und Abbau verschiedener Veranstaltungen.

Die Teilnehmenden leisten pro Jahr rund 3000 Stunden Arbeit. Dabei werden sie durch Projekt- oder Gruppenleitende betreut und begleitet. Mit ihrer Arbeit können die Teilnehmenden sinnvolle und nützliche Tätigkeiten erfüllen, auf die sie stolz sind und die ihr Selbstwertgefühl steigern. Darüber hinaus gewinnen sie Einblicke in verschiedene Lebensbereiche der Schweiz und verbessern ihren Zugang zum Arbeitsmarkt.

Personen aus dem Asylbereich, die an einer Teilnahme am Beschäftigungsprogramm interessiert sind, sowie Personen, die sich freiwillig engagieren möchten, können sich unter bp@caritas.ch melden.

Projekt «SPIRIT»

Um die psychische Gesundheit von Personen im Asylwesen zu verbessern, führt Caritas Schweiz in Zusammenarbeit mit dem Amt für Migration Kanton Schwyz und dem Universitätsspital Zürich das Projekt «SPIRIT» durch.

Zum Hintergrund: Personen, die aus ihrer Heimat flüchten mussten, sind einem erhöhten Risiko einer psychischen Erkrankung ausgesetzt. Grund sind erfahrene Traumata und verschiedene psychosoziale Belastungsfaktoren. Gleichzeitig besteht aufgrund sprachlicher und anderweitiger Barrieren eine psychiatrische Unterversorgung. Solche unbehandelten psychischen Beeinträchtigungen neigen zu Chronifizierung und könnten die Integration und Partizipation in der Gesellschaft behindern.

Das Projekt SPIRIT (Scaling-up Psychological Interventions in Refugees In SwiTzerland) hat zum Ziel, primärpräventiv die Resilienz von Geflüchteten zu verbessern und ihnen sekundärpräventiv einen chancengleichen Zugang zu adäquater Gesundheitsversorgung zu ermöglichen. Hierzu wird die von der WHO entwickelte Kurzintervention «Problem Management Plus» (PM+) implementiert.

PM+ ist auf das Vermitteln von Selbstmanagement-Kompetenzen hinsichtlich stressinduzierter psychischer Belastung und Alltagsproblemen ausgerichtet. Unter Umgehung sprachlicher und soziokultureller Behandlungsbarrieren werden dabei geeignete Flüchtlinge als «Helper» im Sinne eines Peer-Supports ausgebildet und unter Supervision in ihren Communities eingesetzt. PM+ nimmt dabei die Funktion der ersten Stufe eines Care-Modells ein und stellt bei Bedarf die Vernetzung mit der medizinischen Regelversorgung her.

Die Aufgabe von Caritas Schweiz besteht im Kanton Schwyz darin, die Ausbildung und Begleitung der «Helper» zu organisieren.

Gastronomiekurs

Im Auftrag des Kantons Schwyz führt Caritas Schweiz seit 2015 einen Gastronomiekurs als arbeitsintegratives Projekt für Asylsuchende und anerkannte Flüchtlinge durch. Der Kurs dauert sechs Monate und gibt einen ersten praxisorientierten Einblick in wesentliche Abläufe eines gastronomischen Betriebs.

Gastronomiekurs der Caritas Schweiz in Rickenbach SZ

Engagement in der Gemeinde Arth

Caritas Schweiz ist von der Gemeinde Arth für die Betreuung von asylsuchenden, vorläufig aufgenommenen und schutzsuchenden Personen beauftragt, welche vom Kanton der Gemeinde zugewiesen werden. Das Mandat umfasst verschiedenste Aufgaben wie:

Sicherstellung der wirtschaftlichen und sozialen Hilfe

Beratung und Betreuung in persönlichen, sozialen und finanziellen Fragen (z.B. bezüglich Spracherwerb, Gesundheit, Wohnen oder Ausbildung)
individuelle Fallführung

Bereitstellung und Unterhalt von Unterkünften für die Klientinnen und Klienten
Umsetzung von Weisungen der Fürsorgebehörde

Rückkehrberatung

Caritas Schweiz führt im Auftrag der Kantone Schwyz, Obwalden und Zug Rückkehrberatungsstellen. Dort erhalten Migrantinnen und Migranten Unterstützung bei der Vorbereitung und Organisation ihrer freiwilligen oder pflichtgemässen Rückkehr in ihr Heimatland.

Rückkehrberatung in Schwyz, Obwalden und Zug

Patenschaftsprojekt

Caritas Schweiz führt im Auftrag des Kantons Schwyz ein Patenschaftsprojekt durch. Dieses richtet sich an unbegleitete asylsuchende Jugendliche zwischen 16 und 21 Jahren, die im Kanton Schwyz wohnhaft sind und sich freiwillig für eine Patenschaft entscheiden.