Die vierzigjährige Madeleine Diakité ist verheiratet. Sie hat 6 Kinder, im Alter zwischen 6 und 27 Jahren. Zwei von ihnen leben in Bamako und können zum Unterhalt der Familie beitragen. Madeleine wurde in Gualala geboren und hat noch nie woanders gelebt. Sie ist eine der Dorfbewohnerinnen, die auf den von Caritas angelegten Beeten Gemüse anbaut. Inzwischen sind die in einer Kooperative organisierten Frauen Besitzerinnen der Felder. Das Dorf hat sie ihnen geschenkt.
Rund 175 Frauen bauen auf zwei Gemüsefeldern ihre Produkte an. Viele waren in der gleichen Situation wie Madeleine. Der Wassermangel lässt einige von ihnen zu Kauffrauen werden: Sie fahren nach Bamako, um dort Produkte zu kaufen, die sie im Dorf und seiner Umgebung weiterverkaufen. Es ist eine verkehrte Welt: Die Stadt muss das Land mit Gemüse versorgen. Doch diese Produkte sind teuer und für die Dorfbewohner kaum erschwinglich.
Seit sie auf diesen Feldern arbeitet, konnte Madeleine ihre Einkünfte aus dem Gemüseanbau von 100 000 auf 150 000 CFA Francs steigern (200 bis 300 Franken). Sie verkauft ihre Erzeugnisse auf dem lokalen Dorfmarkt, sowie auf dem rund 15 Kilometer entfernten Markt von Sérokolé.
In der Vergangenheit war es für Madeleine Diakité unmöglich, ihre Familie zu ernähren, deshalb verliess sie ihr Dorf, um in einer Mine der Region nach Gold zu schürfen. Es war eine harte Zeit: die Trennung von der Familie, all die Risiken und viel Arbeit für wenig Geld. Dass sie jetzt in die Landwirtschaft zurückkehren konnte und dabei von Caritas unterstützt wird, empfindet sie als Glücksfall. Sie und die anderen Frauen aus der Kooperative haben neue Hoffnung geschöpft und sparen gemeinsam Geld, um die Anbaufläche möglichst bald zu vergrössern.