Die Reserven vieler Menschen sind nun aufgebraucht
Von der Krise stark betroffen sind Personen, die vorher gerade so über die Runden gekommen sind und dann von einem Tag auf den anderen ihr Einkommen ganz oder teilweise verloren haben. Auch Selbstständige mit einem kleinen Gewerbe oder Geschäft trifft es hart. Viele von ihnen haben sich mit finanziellen Reserven über den Sommer durchschlagen können. Doch seit Beginn der zweiten Welle fallen wieder Einkünfte aus, unbezahlte Rechnungen häufen sich an. Es sind Menschen, die niemals vorher Hilfe in Anspruch nahmen.
Die Caritas-Märkte sind für die Grundversorgung armutsbetroffener und -gefährdeter Personen währen der Corona-Krise noch wichtiger geworden. Dass alle Märkte 2020 durchgehend geöffnet bleiben konnten, war auch dem grossen Engagement von rund 150 Freiwilligen in allen 21 Schweizer Caritas-Märkten zu verdanken. Besonders junge Helferinnen und Helfer wie Andrina wurden zu einer wichtigen Stütze, als viele ältere Freiwillige ausfielen, weil sie zur Corona-Risikogruppe gehören.
Helfen und gleichzeitig Erfahrungen sammeln
Andrina ist mit grossem Engagement bei der Sache. Sie schätzt nicht nur die Gespräche mit den Kundinnen und Kunden, auch der Kontakt zu den anderen Freiwilligen ist ihr wichtig. «Der Austausch ist wertvoll, ich kann von ihren Erfahrungen profitieren.» Sie ist im Moment als Klassenassistentin in einem Kindergarten tätig, aber noch auf der Suche nach der richtigen Berufsausbildung. Eine Ausbildung hat Andrina bereits hinter sich, sie ist diplomierte Fachfrau für Gesundheit. Eine strenge Arbeit. Nun hat sie entschieden, die Matura nachzuholen. So stehen ihr noch mehr Möglichkeiten offen. Es tut ihr gut, verschiedene Arbeitsbereiche kennenzulernen und praktische Erfahrungen zu sammeln. Vor allem aber sagt sie: «Ich möchte den Menschen etwas zurückgeben und helfen.»